Unangeschnallt mit Auto Abhang heruntergeschleudert
Ein 27 Jahre alter Autofahrer hatte bei einem schweren Verkehrsunfall im Oberbergischen Kreis einen verlässlichen Schutzengel. Er war mit seinem PKW rund vier Meter in die Tiefe gestürzt und landete vor einem Hauseingang. Obwohl er den Sicherheitsgurt nicht angelegt hatte, wurde er zwar schwer‑, aber nicht lebensbedrohlich verletzt.
BERGNEUSTADT (mk) Die Rettungskräfte befürchteten Schlimmstes: Als am Montagabend, 3. Februar, der Notruf einging, wurde ein heftiges Szenario beschrieben. Ein Autofahrer hat auf der Marktstraße gegen 22.30 Uhr die Kontrolle über seinen Seat Ibiza verloren, eine Hecke durchbrochen und ist sei mit dem Auto rund vier Meter den Abhang heruntergestürzt.
An der Einsatzstelle angekommen bewahrheitete sich die Schilderung auch. Tatsächlich hatte sich das Auto überschlagen und war auf dem Dach vor der Einfahrt eines Wohnhauses zum Liegen gekommen. Allerdings hat der Wagen seinen Fahrer wohl gut geschützt. Der 27-Jährige konnte noch selbst mit dem Handy den Notruf absetzen, und wurde anschließend vom Besitzer des Hauses aus dem Unfallwrack befreit.
Für die Feuerwehr, die ebenfalls alarmiert worden war, gab es vor Ort nicht viel zu tun. Die Bergneustädter Wehrleute sicherten die Unfallstelle ab. Der Unfallfahrer wurde indes vom Rettungsdienst betreut und anschließend mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gefahren. Seine Verletzungen wurden als schwer, jedoch nicht als lebensbedrohlich eingestuft. Dies dürfte ein Verdienst der passiven Sicherheit des modernen Autos gewesen sein. Sämtliche der zahlreichen Airbags hatten gezündet, wobei diese nur optimal wirken, wenn die Insassen ordnungsgemäß angeschnallt sind. Das war beim dem Mann, der alleine im Fahrzeug saß, allerdings nicht der Fall. Immerhin: Hinweise auf mögliche Fahruntüchtigkeit haben sich für die Polizei nicht ergeben. Die Ursache für den Unfall ist noch nicht geklärt.
Der Hausbewohner blieb bei dem ganzen Szenario seelenruhig. Dies war auch nicht der erste schwere Unfall in dem Bereich: “Einmal ist ein Auto in die Hauswand geprallt”, so der Ersthelfer. Ein weiteres Mal sei ein PKW beim Nachbarn auf das Grundstück regelrecht geflogen. Schaden ist auch diesmal entstanden, der im Vergleich zum völlig zerstörten Auto aber eher nebensächlich ist: Blumenkübel gingen zu Bruch, ein Zaunelement mit einem “Parken verboten”-Schild wurde aus der Verankerung gerissen. Die Eltern des Unfallverursachers, die selbst zur Hilfe eilten, waren heilfroh, dass ihrem Sohn angesichts des Schadensbildes nichts Schlimmeres passiert ist. Gegen Mitternacht war die Bergung des Unfallwracks abgeschlossen. Die Polizei beziffert den gesamten Schaden auf rund 30.000 Euro.