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Dritte Mahnwache ohne Teilnehmerzuwachs, aber mit Zuversicht

KIERSPE (mk) Das gute Wetter scheinen das Bündnis für Demokratie und Vielfalt sowie die Teilnehmenden an der nunmehr dritten Mahnwache gepachtet zu haben: Auch am vergangenen Samstag, 8. Februar, schien mittags die Sonne. Das verbesserte die Stimmung weit mehr als die politische Lage. Dass das Wetter mehr Teilnehmer zum Montigny-Platz lockt, blieb allerdings ein frommer Wunsch. An die geplante Verdopplung des Zulaufes war nicht zu denken.

Schlechte Stimmung kam bei Hauptorganisator Wolfgang Koll dennoch nicht auf, im Gegenteil: “Die Menschen haben ja auch nicht immer Zeit, und besonders bei dem schönen Wetter auch mal etwas anderes vor”, zeigt Koll Verständnis für alle, die diesmal nicht teilnahmen. Dass die Zahl mit geschätzten 150 Personen sogar niedriger als bei der zweiten Mahnwache war, sei auch der Tatsache geschuldet, dass beim vergangenen Mal auch Besucher aus Hemer oder Lüdenscheid in die Raukstadt gekommen waren, wo es auch noch eigene, ähnliche Veranstaltungen geben würde. Allerdings zeigte sich diesmal Kierspes Bürgermeister Olaf Stelse bei der politischen Veranstaltung am Samstagmittag.

Wer wollte, konnte am Mikro die Beweggründe für seine Teilnahme beschreiben. Fotos: Markus Klümper

In Kierspe gab es dafür Neuerungen: Die Tontechnik wurde aufrüstet, so dass die Sprachverständlichkeit deutlich besser war. Das war besonders für die nächste Neuerung wichtig: Teilnehmende wurden ermuntert, am Mikro zu erklären, warum sie bei den Mahnwachen mitwirken würden. Davon wurde nach einem kurzen Moment “Leerlauf” auch Gebrauch gemacht. Teilweise mit beklemmenden Antworten. So erklärte ein Mann den Tränen nahe, dass ein Freund von ihm von Rechtsradikalen zu Tode gehetzt worden sei. Ein anderer erinnert an die “Freiheit, ohne Gefahr für Leib und Leben demonstrieren zu können”. Ein junger Mann macht sich gegen Hass und Hetze stark, schließlich “haben wir in Geschichte gelernt, wie schnell das geht”.

Auch für die vierte und vorletzte Mahnwachen hat sich das Bündnis für Demokratie und Vielfalt etwas neues ausgedacht: Es sollen Artikel aus der Grundgesetz gelesen werden. Für die Abschlussveranstaltung am 22. Februar ist sogar ein Marsch von Montigny-Platz zum Fachmarktzentrum Wildenkuhlen angedacht. Ob dieser realisiert werden kann, hängt aber noch von der Abstimmung mit der Polizei ab, und letztlich auch vom Wetter.

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