“Schlammschlacht” beim Stoppelfeldrennen in Ebberg
MEINERZHAGEN (mk) Diese Disziplin ist nicht nur Motorsport. Wer hier antritt, muss damit rechnen, wie nach einer Schlammschlacht auszusehen. Vor allem, wenn das Wetter so nass ist, wie beim Stoppelfeldrennen am vergangenen Samstag, 27. Oktober, in Ebberg. Veranstalter war der Drolshagener Verein “Ackersprinter-Motorsport”. Sprinten konnten allerdings nur die geländegängigsten Fahrzeuge, denn bei den vorherrschenden Bedingungen auf der Piste war vor allem Traktion wichtig. Nicht jedes der kuriosen Gefährte hat den Parcours überwunden, für einen umgebauten Opel Vectra musste beispielsweise ein rettender Trecker auf das abgeerntete Feld.
Keine Frage: Hier stand der Fahrspaß im Vordergrund, und bissige Sprüche wurden nicht krummgenommen. So wurde dem Fahrer einer Bestzeit unter die Nase gerieben, dass diese nicht lange bestehen würde, schließlich würde sein Sohn auch noch antreten. Letztlich ging es offenbar einfach nur darum, sich mit verrückten Kisten richtig auszutoben.
Allein der Aufbau der Rennfahrzeuge dürfte Laune gemacht haben. Wer nicht weiß, was er mit seinem alten Suzuki Swift anfangen soll, konnte sich hier inspirieren lassen. Auch ein alter VW Golf ließ sich noch zielsicher identifizieren. Abseits davon wurde es aber schwierig. Als der Moderator einen Audi mit 2,6‑Liter Sechszylinder ankündigte, denkt man eher an eine gemütliche Renterkutsche der Baureihe A6. Mit 150 PS, ein dankbarer Motor mit gutem Ruf. Das Aggregat leistete auch am Ebberg gute Dienste, das Fahrzeug sah allerdings eher aus, als stammte es einem der “Mad Max”-Actionfilme. In ähnlicher Bauform traten auch die meisten Fahrzeuge des Teilnehmerfeldes an.
Die Fahrer, bisweilen auch Fahrerinnen, sahen nach wenigen Runden auf dem durchweichten Acker selbst aus “wie Sau” und hatten offensichtlich richtig Spaß daran. Den hatten auch die zahlreichen Zuschauer, die sich ob des Niederschlages aber auch unter dem Dach aufhielten und Bratwürste oder ein kaltes Bier genossen.
Wer nach der ziemlich matschigen Veranstaltung wieder ein sein Auto setzte, musste nur aufpassen, dieses nicht unnötig dreckig zu machen, und keines der freilaufenden Hühner zu überfahren. Die liefen nämlich zwischen den geparkten Autos umher. Mehr Landleben im Motorsport geht nicht, und macht schon beim Zuschauen eine Mordsgaudi!