Foodsaver treffen sich vor Weihnachten zum Lebensmitteltausch
MEINERZHAGEN / KIERSPE (mk) Daniela Beumers kommt zwar aus Gummersbach, betreut als Foodsaver aber den recht neuen Bezirk Meinerzhagen-Kierspe für die Organisation “Foodsharing”. Am Samstag, 23. Dezember, fand die dritte Tauschaktion auf dem Parkplatz am Wahrweg in Meinerzhagen statt. Anders als bei den “Tafel”-Angeboten bringen Menschen hier auch Lebensmittel mit, die sie anderen noch anbieten möchten. Das Klientel: Eindeutig auch Menschen, die nicht auf die Unterstützung durch kostenlose Lebensmittel angewiesen sind.
An dieser Stelle möchte Daniela Beumers sich und ihre Gruppe auch von den Tafel abgrenzen: “Bei uns geht es um das Retten von Lebensmitteln”. Nicht der caritative Aspekt stünde im Vordergrund, sondern der Kampf gegen die Verschwendung. Das heißt allerdings nicht, dass sich nicht auch Bedürftige hier versorgen sollen, im Gegenteil. Ausserdem haben die es hier etwas einfacher, denn es sind hier weder Nachweise der Bedürftigkeit nötig, noch die übliche Schutzgebühr.
Daher sieht man das Konzept auch als Ergänzung zu den Tafeln. Dass die immer häufiger Probleme haben, ihre Kunden zu versorgen, ist aber kein Hinweis auf etwaige Konkurrenz, obgleich die Tafeln Vorrang haben. Der Grundgedanke, Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht ist, oder die aufgrund kleiner “Schönheitsfehler” nicht mehr im Supermarkt verkauft werden könnten, vor der Vernichtung zu retten, wird auch dort gelebt.
Allerdings sind die Tafeln völlig anders organisiert. Aus Personalmangel mitunter auch lückenhaft: “Kleinere Mengen würden oft garnicht abgeholt”, erklärt Lebensmittelretterin Beumers. Das können viele Tafeln überhaupt nicht mehr leisten.
Am vergangen Samstag hatten Beumers und ihre Helferinnen und Helfer rund 200 Kilo Lebensmittel mitgebracht. Einiges wurde von Teilnehmern quasi angeliefert, später kamen noch Backwaren dazu. Die Mischung war bunt: Gemüse, Obst und sogar Blumensträuße gab es. Die Schlange war lang, und doch bekam jeder etwas. Dabei war es egal, ob man selbst etwas mitbrachte, oder überhaupt nichts mit nach Hause nahm. Wichtig war, dass die mitgenommenen Sachen auch verzehrt werden (außer die Blumen natürlich!). Bezahlen musste niemand etwas, die Aktion ist komplett gratis.
Die Aktion, die zweifelsohne ein voller Erfolg war, wird nun regelmäßig wiederholt. Auf diesen Termin hatte die Gruppe auch auf ihrem Stand beim Kiersper Weihnachtsmarkt hingewiesen. Diesmal war es bereits das dritte Foodsharing-Treffen. Eine gute Sache, aus ökologischer Sicht, aber auch sozial: Nicht Wenige nutzen die Gelegenheit für das eine oder andere Pläuschchen, so kurz vor Weihnachten.
Fotos: Markus Klümper