Mann vor Obdachlosenunterkunft mit Stich getötet
ATTENDORN (mk) Einen schlimmen Fund machten Zeugen am Freitagmittag, 6. September vor einer Obdachlosenunterkunft: Dort lag ein Mann, der offensichtlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Die von Zeugen gegen 12.45 Uhr herbeigerufenen Rettungskräfte versuchten noch, ihn wiederzubeleben, doch der Kampf war aussichtslos. Schnell zeichnete sich allerdings auch ab, dass hier ein Tötungsdelikt stattgefunden hat. Die Verletzungsmuster wiesen auf mindestens einen Stich hin.
Sofort wurde die Polizei alarmiert, die gleich mit einem Großaufgebot zur Mühlwiese ausrückte. Der Einschätzung, dass man es hier mit einem Kapitalverbrechen zu tun hat, schlossen sich die Beamten schnell an, umgehend wurde beim Polizeipräsidium Hagen eine Mordkommission gebildet. Die Lage war zunächst unübersichtlich. Zwei Personen, ein Mann und eine Frau, wurden von der Polizei festgesetzt. Der Mann saß als potentieller Tatverdächtiger mit Handschellen und Papiertüte über den Händen im Streifenwagen. Allerdings hatten die Ermittler von Anfang an große Zweifel, es hier mit einem möglichen Tatbeteiligten zu tun zu haben. Dennoch war die Maßnahme nötig: “Die beiden sind an der Einsatzstelle durch ihr Verhalten aufgefallen”, berichtet Polizeisprecher Thorsten Scheen. Auch als wertvolle Tatzeugen kamen die beiden in Betracht.
Am Nachmittag vermeldete die Polizei einen Fahndungserfolg: Ein 43 Jahre alter Mann, der bereits vorläufig festgenommen werden konnte, gilt als dringend Tatverdächtig. Es bestätigte sich, dass es sich bei dem Opfer um einen 50-Jährigen handelt. Das war bereits frühzeitig vermutet worden. Nach ersten Ermittlungen hat ein tödlicher Streit im Obdachlosenmilieu stattgefunden, bei dem der 50-Jährige letztlich tot vor dem Hauseingang der Unterkunft lag. Kriminaltechniker aus Hagen untersuchten akribisch den Tatort, auch Spürhunde kamen zum Einsatz. Insbesondere bei der Suche nach der Tatwaffe.
Völlig unklar ist aktuell, in welchem Zusammenhang eine weitere polizeiliche Einsatzstelle im Ortsteil Röllecken steht. Auch hier kamen am Nachmittag etliche Streifenwagen, Zivilbeamte und Mitarbeiter des Ordnungsamtes zusammen. Es wurde das Umfeld eines Hauses inspiziert, bei dem es sich möglicherweise um eine weitere Notunterkunft der Stadt Attendorn handelt. Das wollte die Polizei jedoch nicht kommentieren. Herr des Ermittlungsverfahrens ist die Staatsanwaltschaft Siegen. Es deutet sich an, dass sich Täter und Opfer kannten, dennoch bleiben viele Fragen aktuell noch offen.
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Titelfoto: Möglicher Tatzeuge wird von der Polizei in Handschellen festgesetzt
Fotos: Markus Klümper