Spedition Sack liefert im Industriegebiet ab
KIERSPE (mk) Dem einen oder anderen wird´s aufgefallen sein: Bei der Spedition Sack handelt es sich nicht um ein Transportunternehmen. Wobei… irgendwie eigentlich schon: Immer dort, wo die vierköpfige Combo eine ihrer “öffentlichen Proben” abhält, liefern sie richtig ab. Natürlich kein Stückgut, sondern partytaugliche Musik. So wie am vergangenen Samstag in der Trattoria Tornado. Die liegt passenderweise in einem Industriegebiet, nämlich “In der Helle”. Allerdings nicht weil man dort Fernfahrer im Visier hätte, was sich mit dem Ausschank alkoholischer Getränke auch nicht gut vertragen würde. Vielmehr ist das italienische Restaurant das Vereinslokal des gleichnamigen Motoball-Clubs. Der natürlich nicht Trattoria heißt, sondern Tornado. Und in der benachbarten Motoball-Arena beheimatet ist.
Dort blieb es an diesem Abend aber ruhig, was man von der Trattoria nicht behaupten konnte: Hier heizten Hans, Heinz und Horst Sack mit Unterstützung von Holgi Hartz den Gästen richtig ein. Wieviele davon sich in das Ristorante zwängten, ist zwar nicht überliefert, aber mehr hätten wirklich nicht mehr reingepasst. Sehr zur Freude der Kiersper Kult-Band fanden sich im Publikum nicht nur Hardcore-Fans: “Wir haben auch einige neue Gesichter gesehen” freut sich Horst über den Zulauf.
Das musikalische Programm entsprach genau dem, was die Mitfeiernden erwarteten: Das erste Set hatte dem Markenimage zum Trotz einen deutlichen Country-Anteil und endete mit dem aus dem Film “Blues Brother” endgültig bekannten Titel “Minnie the Moocher”. Der zweite Teil begann mit einer Cover-Version dritten Grades, die zur Hommage an eine deutsche Tennis-Legende umgedichtet worden war. Überhaupt wurde es schlagerlastig, wobei mit Spliffs “Carbonara” und dem Schmachtfetzen “Ti Ama” auch dezent auf die italienischen Wurzeln des Gastgebers hingewiesen wurde. Wie die Abwägung zwischen Stimmung und Respekt vor dem Liedgut beim dritten Set ausgegangen ist, dürfte jedem klar sein, der schon einmal einer öffentlichen Probe der Spedition Sack beigewohnt hat: Die die originalen Titel ließen sich zwar wiedererkennen, dennoch mussten Liebhaber der ursprünglichen Texte wieder einmal sehr tapfer sein.
Vermutlich konnten die Säcke am Ende des Konzertes selbst nicht mehr genau sagen, mit wievielen Titeln sie ihr Publikum auf Trab gebracht hatten. Die Setlist umfasst inklusive Zugaben 43 Stücke. Darunter einige Zugaben, die wieder deutlich ruhiger und “schmusiger” wurden. Alles in allem wohl genau das, was sich das überwiegend tanzende Publikum gewünscht hat. Soviel gute Stimmung dürfte am Montagmorgen danach in dem Industriegebiet jedenfalls nicht aufgekommen sein.
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