Feuerwehr Kierspe erweitert Fuhrpark
KIERSPE (mk) Streng genommen gehört die neueste Investition für den Löschzug Stadtmitte nicht in den Fahrzeugpark, sondern begründet eine eigene Gattung: Nämlich die der Fluggeräte. Was nun hier den letzten verbliebenen Stellplatz im neugebauten Gerätehaus der Dr.-Hans-Wernscheid-Straße einnimmt, ist ein extrem innovativer Technologieträger: Ein Fluggerät, was ähnlich dem Trend zu Transportdrohnen die Feuerwehr “von Oben” unterstützen soll. Die Anschaffung war erstaunlich günstig, was sogar Bürgermeister Olaf Stelse freut, denn immerhin muss die Stadt ja derartige Dinge bezahlen.
Mit 199.112 Euro war das Gerät nun auch kein Schnäppchen, aber wie Feuerwehrsprecher Christian Schwanke in einer Pressekonferenz zur Vorstellung von “F.R.E.D.” erklärte. Unter anderem habe man den Prototypen “günstig schießen” können, denn ein Konstruktionsfehler bei der Farbgestaltung des nach unten gerichteten Laserbeams hat der Wehr in die Karten gespielt. Dieser ist nämlich blau. Eine Glühlampe hätte man leicht austauschen können, bei diesem Faserlaser mit einer regulären Wellenlänge von 1054 nm nicht. Normalerweise sollte der rot oder grün schimmern, aber mit dieser Farbe konnte die Zulassungsstelle nur ein OK für die Nutzung als Einsatzfahrzeug erteilen. Das steht übrigens schon eine ganze Weile im Gerätehaus — und bekam daher noch (wie auch das neue Führungsfahrzeug der Meinerzhagener Feuerwehr) ein Bocholter Kennzeichen.
Was den Kauf ebenfalls ermöglicht hat: Die Förderung im Rahmen des ESA-Programms “Löschgeräte in der Luft” (L.I.D.L.). Eingesetzt werden soll die flotte Schüssel erstmal bei Kleinbränden, wozu Christian Schwanke klare Vorstellungen hat. In der Entwicklung ist aber auch eine Erweiterung für das Entfernen von Ölspuren: Der Hersteller AREA-B54 arbeitet hier eng mit dem Spezialisten AEROSPACE BIOVERSAL COMPANY (ABC) zusammen, um zeitnah die Anbaugeräte auszuliefern.
Nicht beziffert wurden bei dem Pressetermin am 1. April die Folge- und Unterhaltskosten. Olaf Stelse sieht das gelassen: “Billiger als eine Drehleiter ist die Büchse allemal”, erklärt der Bürgermeister auf Nachfrage. Die Kosten für die offenbar nicht unerheblichen Umbauten am Gerätehaus wurden nicht erwähnt. Nichtsdestotrotz ist die Sache spannend. Sobald die drei eigens abgestellten Feuerwehrleute vom Training in Köln zurückkommen, wird es auch für Öffentlichkeit Flugvorführungen geben.
Im Moment ist der Neuerwerb noch immobil, da es an passendem Treibstoff fehlt. Genaugenommen an dem Additiv mit dem kryptischen Namen 15W40. Ursprünglich war der Pressetermin daher auch noch nicht wirklich geplant, aber mein-kierspe.de hat die Sache aufgedeckt, und die Wehr beugte sich dem Interesse der Öffentlichkeit-
Hier die Pressemeldung der Feuerwehr, mit ausführlicher Beschreibung über den Einsatzzweck: