21. November 2024
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TATORT-Star gibt im Interview Einblicke in seine Arbeit

MEINERZHAGEN (mk) Soviel Geduld muss man nach einem Auftritt erstmal aufbringen: Jörg Hartmann signierte nach der Lesung nicht nur fleissig seine Bücher und Hörbücher, sondern nahm sich für jeden Gast in der schier endlosen Schlange auch noch etwas Zeit, um ein paar Sätze zu plaudern. Mit einer Freundlichkeit und Gelassenheit, die nun gerade in der Show- und Medienwelt wirklich nicht selbstverständlich ist. Sein Versprechen, in einem kurzen Interview einige Fragen zu beantworten, erfüllte der bekannte Schauspieler.

Dass Mein-Kierspe-Reporter Markus Klümper überwiegend Fragen zum Dortmunder Tatort hatte, registrierte Jörg Hartmann, nahm es aber nicht weiter krumm. Zumal seine Fernseharbeit durchaus auch bei der Lesung Thema war.

MK: Herr Hartmann, wieviele Lesungen haben Sie aktuell, wo treten Sie derzeit damit auf?

JH: Vergangene Woche war ich in Gladbeck, gestern in Menden, und morgen fahre ich nach Bottrop. In Gladbeck waren übrigens 700 Leute! Ich mache das immer so eine Woche lang am Stück.

MK: Sie waren bisher schon als Drehbuchautor aktiv, haben Sie jetzt richtig Spaß am Schreiben entwickelt? Wird es in Zukunft weitere Bücher von Ihnen geben?

JH: Prosa ist natürlich was anderes, als das, was ich bisher geschrieben haben. Aber mir hat das tatsächlich großen Spaß gemacht. Ob ich noch mehr Bücher schreiben werde, kann noch nicht genau sagen. Möglich ist es. Dazu braucht man aber auch Zeit. Während der Pandemie ging das gut.

MK: Was haben Sie aktuell neben den Lesungen für ein Arbeitspensum zu bewältigen? 

JH: Wir drehen pro Jahr zwei Tatort-Folgen, das dauert immer etwa einen Monat. Dazu kommen noch die Lesungen und weitere Bühnenauftritte. Zwischendurch geht es auch immer zurück nach Potsdam, wo ich lebe. Ich habe schließlich drei Kinder!

MK: Sie erklärten nach der Lesung, dass es für Sie ein völlig anderes Gefühl sei als bei einem Theaterauftritt. Ist der Unterschied wirklich so groß, obwohl beides auf der Bühne stattfindet?

JH: Wenn man auf der Bühne steht, ist das schon ähnlich. Aber nach den Lesungen hält man noch ein Schwätzchen, das ist direkter. Das hat man nach einem Theaterstück so nicht.

MK: Hat die Stadt Dortmund inzwischen Frieden mit Ihrem Tatort-Team geschlossen? Am Anfang war die Begeisterung ja nicht so groß…

JH: Da müssen Sie die Stadt Dortmund fragen, aber ich denke, das hat sich inzwischen gelegt. Ich war mal mit Herrn Sierau (ehem. Dortmunder Oberbürgermeister, Anm. der Redaktion) ein Pils trinken, und danach war das alles ok.

MK: Wie wichtig ist für Ihre Tatort-Rolle, dass Sie selbst aus dem Ruhrpott stammen?

JH: Hoppla, das wird ja doch ein richtiges Faber-Interview. Nun, für mich war das ein Grund, die Rolle überhaupt anzunehmen. Mir ist es auch ein Bedürfnis besonders viel in Dortmund zu drehen. Ich finde es eh schade, dass es im Tatort zu wenig Lokalkolorit gibt, auch von der Sprache her.

MK: Sie und ihre Figur Peter Faber wurden am Anfang oft in einem Zug mit Schimanski genannt, obwohl die Ähnlichkeit eigentlich nicht wirklich groß ist. Stört Sie der Vergleich manchmal oder empfinden Sie das als Kompliment?

JH: Ich glaube, ich habe mich davon mittlerweile freigespielt. Aber die Schimanski-Tatorte waren ja sehr erfolgreich, damit vergleichen zu werden, ist durchaus auch schmeichelhaft. 

MK: Vielen Dank für das Interview!

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