21. November 2024
Symbolfoto: Markus Klümper
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12-Jähriger festgenommen: Zwei Raubüberfälle am helllichten Tag!

Ausgerechnet ein 12 Jahre alter Junge steht im dringenden Tatverdacht, am Donnerstag, 26. Oktober, in Lüdenscheid zwei Raubüberfälle kurz hintereinander verübt zu haben. Am helllichten Tag! Die Polizei konnte den mutmaßlichen Täter noch in der Nähe der Tatorte festsetzen: Die Fahndungsmaßnahmen hatten Erfolg, eine kurze Verfolgung endete in der Nähe des Kulturhauses.

Die Polizei ermittelt nun wegen schweren Raubes in zwei Fällen: Zunächst soll der junge Lüdenscheider versucht haben, um 14.43 Uhr eine 67-Jährige zu überfallen. Auf eine im negativen Sinne “professionelle” Weise: Wie die Polizei in einer Presseerklärung beschrieb, habe der Täter der Dame ein Messer vorgehalten und die Herausgabe von Bargeld verlangt. Die resolute Frau habe aber energisch reagiert und Umstehende auf sich aufmerksam gemacht, so die Polizei. Der Täter wendete sich ab, und flüchtete ohne Beute in Richtung Rosengarten.

Hier soll sich derselbe Täter innerhalb von zwei Minuten ein weiteres Opfer gesucht haben, nun einen 65 Jahre alten Mann. Abermals wurde Bargeld gefordert, zur Bedrohung des Opfers kam diesmal allerdings ein Elektroschocker zum Einsatz. Auch dieser Überfall blieb ohne Beute: Der 65-Jährige flüchtete in einen Hauseingang und hielt die Tür von innen zu. Der Tatverdächtige entfernte sich und lief zurück in den Rosengarten, ging aber ziemlich schnell der Polizei ins Netz.

Bei der Verfolgung durch die Polizei hat der 12-Jährige ein Einhandmesser in ein Gebüsch geworfen, wo die Beamten es aber sicherstellen konnten. Dabei handelt es sich um die mutmaßliche Tatwaffe aus dem ersten Überfall. Der beim zweiten Versuch eingesetzte Elektroschocker bleibt aber bis jetzt verschwunden. Bei der Durchsuchung fand sich allerdings eine geringe Menge Cannabis.

Die Polizei leitete Ermittlungsverfahren wegen “schweren Raubes in zwei Fällen sowie Verstößen gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz” ein. Allerdings: Der 12-Jährige Tatverdächtige ist aufgrund seines Altes strafunmündig. Daher wurde er in die Obhut seiner Erziehungsberechtigten gegeben. Falls sich die Vorwürfe erhärten sollten, ist die Vorgehensweise erschreckend, insbesondere im Hinblick auf das junge Alter und den Einsatz gefährlicher Waffen.

Die Tragweite dieser Verbrechen lässt sich mit den dafür vorgesehen Strafen darstellen: Für Erwachsene sieht das Strafgesetzbuch bei schwerem Raub eine mindeste Freiheitstrafe von drei Jahren vor. Eine gefährliche Waffe zur Bedrohung einzusetzen, erhöht das Strafmaß auf mindestens fünf Jahre. Selbst wenn am Ende ein minderschwerer Fall angenommen wird oder das Jugendstrafrecht angewandt wird: Es stehen mehrjährige Haftstrafen im Raum. Viele Täter, nicht selten Heranwachsende oder junge Erwachsene, sind sich offenbar überhaupt nicht bewußt, dass sie für eine oftmals geringe Beute nicht nur die Opfer, sondern auch ihre eigene Zukunft bedrohen.

SYMBOLFOTO: Markus Klümper

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