4. Januar 2025
Lüdenscheid

Drei Personen aus brennender Industriebrache gerettet

LÜDENSCHEID (mk) Die Adresse kennt die Feuerwehr mittlerweile zu gut: Bereits mehrere Male kam es an der Industriebrache in der Straße “Am Neuen Haus” zu Bränden. So auch am Donnerstag, 2. Januar: Hier wurden Zeugen am frühen Morgen auf die starke Rauchentwicklung an dem Gebäude aufmerksam und wählten den Notruf. Bei solchen Objekten wird stets befürchtet, es könnte sich noch jemand unbemerkt dort aufhalten, auch diese Adresse wird immer wieder als Unterschlupf von Obdachlosen genutzt. Darum wurde um 6.11 Uhr nicht nur gleich auf “Feuer 2 — Entwickelter Brand” alarmiert, sondern auch auf “Mehrfache Menschenrettung”. Mit 50 Einsatzkräften rückte die Lüdenscheider Wehr aus, dazu zehn Kräfte vom Rettungsdienst sowie ein Notarzt. Auch eine Führungskraft vom DRK war vor Ort.

Beim Lüften lässt sich die enorme Rauchentwicklung im Gebäude noch erahnen. Fotos: Markus Klümper

An der Einsatzstelle angekommen bewahrheitete sich das gemeldete Szenario für die Kräfte der Hauptamtlichen Wache sowie der Löschzüge Stadtmitte, Oberrahmede sowie Brügge. Unter schwerem Atemschutz durchsuchten Feuerwehrleute das Gebäude, für das längst ein Abriss angedacht war. Die Zeugen hatten nicht übertrieben, wie der stellvertretende Lüdenscheider Wehrleiter Jan Dämmer erklärt: “Der Gebäudekomplex war umfangreich verraucht.” Auch die Sorge um Menschenleben war mehr als begründet. “Drei Personen haben wir aus dem Gebäude gerettet”, so Dämmer. Davon sei einer unverletzt geblieben, zwei wurden nach erster Untersuchung im Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht worden. Sie gelten mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung als leichtverletzt. Die drei Betroffenen wurden noch rechtzeitig gerettet, doch die Lage war für sie mehr als gefährlich.

Ohne schwerem Atemschutz war in dem Gebäude nichts zu machen.

Das Feuer selbst war zügig unter Kontrolle: “Gebrannt hat letztlich ein Raum von etwa vier mal vier Metern”, erklärt Dämmer. Wie es genau dazu kam, kann die Feuerwehr nicht sagen und verweist an die Polizei. Die wird nun ermitteln, was das Feuer ausgelöst hat. Seit Jahren kommt es immer wieder zu Bränden in dem Gebäude. Es ist teilweise eingezäunt, wodurch unbefugtes Betreten aber offensichtlich nicht wirksam verhindert wird. Diesmal blieb den Betroffenen eine Tragödie erspart, doch die Sorge bleibt, dass es irgendwann mal nicht so glimpflich endet.

Beim Lüften des Gebäudes wurde dunkelgrauer Rauch aus dem Keller des Industriegebäudes geblasen und lässt erahnen, wie es es Untergeschoss ausgesehen haben muss. Als der mit viel Unrat zugemüllte Raum in Flammen stand. Für die Feuerwehr war nach rund eineinhalb Stunden das Wesentliche geschafft, insgesamt geht man von einer Einsatzdauer von rund drei Stunden aus. Die Straße Am neuen Haus blieb für diese Zeit voll gesperrt, auch auf der Heedfelder Straße war auf einem Teilstück einspurig dicht. Geleitet wurde der Einsatz von Matthias Söhnel. Da auch der komplette Löschzug Brügge mitsamt dessen Drehleiter zu diesem Brand ausgerückt war, wurde der Grundschutz der Bevölkerung für etwaige zusätzliche Notfälle von der Einsatzstelle aus sichergestellt. Etwaiger Sachschaden am Gebäude dürfte eher theoretischer Natur sein.

Hier sehen Sie weitere Bilder von dem Einsatzgeschehen:


WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner