Horror-Unfall auf B229: Zwei Insassen schwerverletzt
Der 38 Jahre alte Fahrer und sein 24-jähriger Beifahrer wurden wie durch ein Wunder bei dem mehrfachen Überschlag nicht lebensgefährlich verletzt. Das war zunächst nicht klar: Nachdem die beiden Insassen aus dem völlig zerstörten Auto befreit worden waren, befürchteten die Rettungskräfte sogar Schlimmeres. Trotz des Winterwetters hat die Witterung nach ersten Erkenntnissen kaum Einfluss auf den Unfallhergang.
Update 20. Januar, 14.20 Uhr: Die Polizei sieht überhöhte Geschwindigkeit als Hauptursache für den schweren Unfall. Wie Pressesprecher Christoph Hüls erklärte, wird nun wegen “Gefährdung des Straßenverkehrs” ermittelt. Konkret besteht der Verdacht, der 38-Jährige Unfallversacher sei “grob verkehrswidrig und rücksichtslos an unübersichtlichen Stellen zu schnell” gefahren. Das wäre strafbar gemäß §315c des Strafgesetzbuches. Von einem illegalen Straßenrennen nach §315d gehen die Ermittler derzeit nicht aus. Allerdings kommt noch der Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung dazu, da der Beifahrer ebenfalls schwerverletzt ins Krankenhaus gekommen ist. Der Schaden am Auto wird auf 45.000 Euro geschätzt, dass Unfallwrack wurde von der Polizei beschlagnahmt.
LÜDENSCHEID (mk) Der schwere Unfall ereignete sich am Sonntagabend, 19. Januar, kurz vor 20 Uhr auf der Bräuckenstraße. Der VW Arteon war stadteinwärts in Richtung Bräuckenkreuz unterwegs, als der Fahrer kurz vor der Einmündung des Honseler Bruchs die Kontrolle über den Kombi verlor und zunächst gegen einen Baum prallte. Anschließend schleuderte der Wagen zurück und überschlug sich mehrfach, bevor er auf der anderen Straßenseite zum Stehen kam. Weitere Verkehrsteilnehmer waren nicht beteiligt. Von dem Wagen blieb nur noch ein Wrack übrig. Etliche Airbags haben die Insassen aber wohl effektiv geschützt.
Die Bräuckenstraße (B229) glich einem Trümmerfeld und musste für mehrere Stunden voll gesperrt werden. Aufgrund der Schadenslage wurde auch ein Verkehrsunfallteam der Kölner Polizei angefordert, dass aber schlussendlich nicht die weite Fahrt ins Sauerland antreten musste. Bei der Behandlung der beiden Schwerverletzten im Klinikum Hellersen wurde Lebensgefahr ausdrücklich ausgeschlossen. Somit gab es keinen Anlass mehr für den Einsatz der Unfall-Experten.
Unklar waren zunächst die Besitzverhältnisse des PKW. Der Fahrer stammt aus Lüdenscheid, der Wagen trug aber ein Kennzeichen aus dem hessischen Groß-Gerau. Von der Polizei war zu erfahren, dass der Unfallfahrer zwar nicht der Halter des VW, jedoch ein Familienangehöriger des Besitzers war. Der 38-Jährige war auch berechtigt, den Wagen zu fahren. Es gab auch keine Hinweise auf etwaige Einschränkungen der Fahrtüchtigkeit. Offen ist dennoch, warum und bei welcher Geschwindigkeit der Unfall passierte. Erlaubt ist Tempo 50, die Unfallstelle liegt eindeutig in geschlossener Ortschaft.
Die Feuerwehr rückte nach Abschluss der Rettungsmaßnahmen zunächst wieder ab, um dann gegen 22.40 Uhr nochmals zum Ausleuchten der Unfallstelle alarmiert zu werden: Die Lüdenscheider Polizei starte nach vergeblichem Warten auf das VU-Team mit der Unfallaufnahme. Die ist allerdings auch zügig abzuschließen, während eine umfassende Spurensicherung an der Unfallstelle üblicherweise mehrere Stunden benötigt und bis tief in die Nacht gedauert hätte. Am Sonntagabend hielten sich die Auswirkungen durch die Vollsperrung noch in Grenzen.
Weiter Bilder von der Unfallstelle:
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