Schnee-Chaos im Kreis: Warn-App NINA löst Alarm für MK aus
Update 19.45 Uhr: Für die Einsatzkräfte wurde der Donnerstag anstrengend, und eine Entspannung ist noch nicht in Sicht: “Mit dem einsetzenden Schneefall in den Mittagsstunden hat sich die Einsatzsituation nochmals deutlich verschärft. Polizeibeamtinnen und ‑beamte sind zur Stunde im Dauereinsatz”, erklärte die Polizei am Spätnachmittag in einem aktualisierten Lagebericht. Bis 16.50 Uhr sind Streifenwagen über 140 Mal ausgerückt, dutzende Einsätze waren noch in Bearbeitung.
Die Auslöser der Einsätze werden konkret benannt: “Vornehmlich liegengebliebene LKW, aufgrund der Schneelast umgestürzter Bäume und Verkehrsunfälle.”, so die Polizei. Bislang sei es bei Sachschäden geblieben, diesen schätzen die Beamten allerdings auf eine sechsstellige Summe.
Zahlreiche Straßen mussten gesperrt werden. Darunter auch die Umleitungsstrecke BAB45 im Bereich “Im Grund”. Hier regelten Polizeibeamte mehrere Stunden im starken Schneetreiben den Verkehr. Auf mehreren Straßen im ganzen Kreisgebiet geht zur Stunde weiterhin nichts. Aktuell ist unter anderem die Altenaer Straße in Lüdenscheid zwischen Rathmecke und Im Wiesental gesperrt.
Lesen Sie hier, wie sich die Lage speziell im Volmetal gestaltete:
Rund 40 Mal musste die Polizei im Märkischen Kreis seit Einsetzen des Schneefalls am Mittwochabend, 8. Januar bereits ausrücken. Damit wurden lediglich die wetterbedingten Einsätze bis Donnerstagmorgen, 8.45 Uhr gezählt. Um zehn laufende Einsätze mussten sich die Beamten um diese Uhrzeit noch kümmern. Bei mehreren Unfällen gab es Verletzte, in Lüdenscheid hat ein Autofahrer sein Auto in der Innenstadt auf die Seite “gelegt”, und das ausgerechnet auf die Gleise an einem Bahnsteig.
MÄRKISCHER KREIS (mk) “Fahren Sie heute besonders vorsichtig und vor allem nur mit passenden Winterreifen!” lautet der Appell der Polizei. Eigentlich selbstverständlich, aber die Realität ist eine andere. Es kann nicht oft genug darauf hingewiesen werden. Der folgenreiche Unfall am Lüdenscheider Bahnhof dürfte aber im Wesentlichen andere Gründe gehabt haben: Hier war um 7.55 Uhr ein Skoda-Fahrer im Gleisbett gelandet, offenbar hat er wegen der geschlossenen Schneedecke die Bahnsteigkante nicht wahrgenommen. Der 76 Jahre alte Fahrer blieb unverletzt, aber bis zum Abschluss der Bergung musste das Gleis gesperrt werden. Rund eine halbe Stunde zuvor, um 7.18 Uhr ist in Werdohl ein ein Schneepflug in einen PKW gerutscht. Bei dem Unfall in der Ascheyer Straße wurde eine Person leicht verletzt.
Bereits am Mittwochabend ist In Plettenberg auf der Oestertalstraße ein Autofahrer auf glatter Straße in den Gegenverkehr geraten. Bei der anschließenden Kollision mit einem entgegenkommenden Auto wurden vier Personen leicht verletzt. Darüber hinaus gab es kreisweit bisher sonst nur Sachschadensunfälle sowie Gefahrenstellen z.B. durch querstehende Busse oder LKW.
Aus dem Volmetal wurden bislang drei Unfälle gemeldet. In Meinerzhagen-Valbert sind auf der L539 sowohl um 5.10 Uhr als auch um 5.50 Uhr Autos ins Rutschen gekommen. Einmal auf eine Wiese, einmal in einen Graben. Im zweiten Fall hatte der Fahrer besonders viel Glück im Unglück: Ein Landwirt war in der Nähe und konnten Fahrer in der misslichen Lage helfen. Das Auto blieb fahrbereit. Verletzt wurde niemand. Bei einem Unfall auf der Friedrich-Ebert-Straße ist um 6.30 Uhr aber erheblicher Sachschaden in Höhe von rund 6000 Euro entstanden. An der Einmündung der Bachstraße waren zwei Autos witterungsbedingt kollidiert.
Ansonsten ist die Lage im Südkreis tendenziell entspannt, die Räumdienste sind aber Dauereinsatz. Der Fahrer eines Winterdienstes berichtet von freien Straßen, aber viel Arbeit: “Wir sind seit 4.00 Uhr heute morgen unterwegs.”
