Pro-Palästina-Demonstration verläuft friedlich und reibungslos
LÜDENSCHEID (mk) Rund 120 Menschen nahmen am Samstagnachmittag, 28. Oktober, an einer Pro-Palästina-Demonstration in der Innenstadt teil. Damit kamen spürbar mehr, als zunächst erwartet: Es wurde im Vorfeld mit etwa 50 bis 100 Personen gerechnet. Allerdings verlief die Versammlung unter dem Motto “Freiheit für Palästina” friedlich, und auch organisatorisch reibungslos. Zunächst versammelten sich die Demonstranten am Bahnhof, um dann gemeinsam einen kurzen Protestmarsch in Richtung Sternplatz zu absolvieren. Dort wurde im Anschluss eine Kundgebung abgehalten.
Die Polizei war mit zahlreichen Kräften dabei, und auf typische Eventualitäten derartiger Veranstaltungen eingestellt. Allerdings habe sich in den vergangenen Tagen nach Aussage von Polizeisprecher Marcel Dilling abgezeichnet, dass mit keiner Gegendemonstration konkret zu rechnen sei. Der Polizeihauptkommissar erklärte auch, dass der Ablauf zwischen den Organisatoren der Demo und den Ordnungsbehörden abgestimmt worden war.
Die Kundgebung verlief, ohne dass die wenigen Passanten in der relativ leeren Innenstadt sonderlich Notiz davon genommen hätten. Gefordert wurde vor allem ein Ende der aktuellen, gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Israel und den Palästinensern im Gaza-Streifen. Im Verlauf der Kundgebung wurde betont, dass man keine feindliche Haltung gegenüber dem israelischen Volk selbst habe, nicht antisemitisch sei. Eine Einordnung der Ereignisse der vergangenen drei Wochen fand jedoch bestenfalls einseitig statt, Opfer auf israelischer Seite wurden überhaupt nicht thematisiert. Auch die Hamas blieb gänzlich unerwähnt.
Die Polizei wurde über die Begleitung der Veranstaltung hinaus lediglich einmal tätig: Von den diversen Schildern mit Botschaften fiel nur eines auf, dass offensichtlich verbotene Parolen zeigte. Das Schild mit dem strafrechtlich relevanten Text wurde von den Beamten sichergestellt. Gegen die beiden jungen Frauen, die es zeigten, wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts der Volksverhetzung eingeleitet. Nach rund einer Stunde löste sich die Demonstration auf. Nicht deutlich wurde, wer diese Demonstration initiierte. Mitte der vergangenen Woche gab es dazu Aufrufe in den sozialen Medien, die aber offensichtlich schnell wieder gelöscht worden waren.