16. September 2024
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Auto aus “Eierkurven” geschleudert

KIERSPE (mk) Zu einem Wildunfall ist die Feuerwehr in der Nacht zu Sonntag, 18. August, auf die Landstraße 528 alarmiert worden. Die Unfallstelle lag ein weiteres Mal in den “Eierkurven”, exakt an derselben Stelle, an der vor knapp drei Wochen ein Kleinbus auf die Leitplanke geschleudert war. Der Unfallhergang, bei dem diesmal ein Skoda Oktavia gegen 1.40 Uhr hinter der Leitplanke zwischen Bäumen und Sträuchern zum Stehen kam, dürfte sich wohl ähnlich zugetragen haben. Allerdings gab der 32 Jahre alte Fahrer an, er sei einem Reh ausgewichen und dabei ins Schleudern geraten. Die Straße war regennass.

Der Lüdenscheider saß zu diesem Zeitpunkt allein im Auto und befuhr die Serpentinen in Richtung Kierspe. In der engen Linkskurve fuhr er quasi geradeaus und rutschte genau dort in die Böschung, in der eine Lücke in der Leitplanke besteht. Anschließend durchpflügte er regelrecht die Grünfläche und prallte nach Angaben der Polizei noch gegen einen Baum — noch mehrere Meter von der Leitplanke entfernt. Das Auto wurde dabei massiv beschädigt, das genaue Ausmaß ließ sich vor der Bergung kaum einschätzen. Um die konnte sich der Verursacher des Alleinunfalls allerdings selbst kümmern, da er nur leicht verletzt worden war. Ein Rettungwagen war noch vor Ort, allerdings ist dieser leer zurückgekehrt. Der Verunfallte hat sich auf eigenen Wunsch selbst in medizinische Behandlung begeben.

Die “Eierkurven” mussten für kurze Zeit voll gesperrt werden. Fotos: Markus Klümper

Die Feuerwehr konnte sich darauf beschränken, die Unfallstelle abzusichern und auszuleuchten. Die Fahrzeugbatterie wurde abgeklemmt, ausserdem wurde kontrolliert, ob Betriebsmittel ausgelaufen waren. Das war jedoch nicht der Fall, so dass die zwölf Kräfte vom Löschzug Stadtmitte schnell wieder einrücken konnten. Anschließend konnte die Vollsperrung wieder aufgehoben werden. Vor Ort waren auch engagierte und qualifizierte Ersthelfer einer DLRG-Gruppe. Der Unfall fällt zwar nicht ganz in ihren “Fachbereich”, dennoch leisteten sie wichtige Hilfe.

Die Polizei führt die Angelegenheit als Wildunfall, obgleich es zu keiner direkten Kollision mit einem Tier gekommen war. Allerdings liegen auch keine konkreten Zweifel Daren vor, genauswendig wie an der Fahrtüchtigkeit des 32-Jährigen: “Wir können es in solchen Fällen oft nicht nachvollziehen”, erklärte ein Beamter der Leitstelle. Ausserdem sei ein solches Szenario durchaus nicht unwahrscheinlich.

Schwerer als die Höhe eines etwaigen Bußgeldes wiegt aber die Versicherungsfrage: Wildunfälle sind von den Teilkasko-Versicherungen gedeckt, die Folgen solcher Ausweichmanöver typischerweise nicht. Hier zahlt immerhin eine eventuell vorhandene Vollkasko-Versicherung, was in aller Regel mit einer Rückstufung der Schadenfreiheitsklasse und einer deutlich höheren Selbstbeteiligung verbunden ist. Angesichts der minimalen Verletzungen und des definitiv hohen Sachschadens dürfte das hier aber kaum ins Gewicht fallen.

Sorgfältig kontrollierte die Feuerwehr, ob von dem Unfallwagen eine Gefahr ausging.

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