BMW prallt gegen Bauhof-Silo: Zwei Schwerverletzte
Ein schlimmer wie ungewöhnlicher Unfall ereignete sich im Lennetal. Die beiden Insassen eines Coupés wurden mit Rettungshubschraubern in auswärtige Kliniken geflogen. Hinweise auf Kokain oder Alkohol haben sich beim 22-Jährigen Fahrer nicht verdichtet, aber es bleibt der Verdacht auf ein illegales Kraftfahrzeugrennen.
WERDOHL (mk) Das Tor zum Baubetriebshof an der Plettenberger Straße ist durch den Aufprall komplett aus der Verankerung gerissen worden: Ein BMW-Fahrer hatte am Samstagabend, 1. März, gegen 21.30 Uhr nach einem waghalsigen Überholmanöver die Kontrolle über seinen BMW verloren und prallte schlussendlich gegen ein Streusalz-Silo. Zeugenaussagen, die die Polizei in einer Pressemeldung veröffentlicht hatten, deuten auf ein illegales Rennen hin, dass zu diesem Unfall führte. Der Fahrer befuhr die Plettenberger Straße (B236) stadteinwärts, als er mit stark überhöhter Geschwindigkeit einen Fahrzeugschlange überholte, die vor einer gerade eben auf grün gewechselten Baustellenampel stand.
In der Baustelle hat der BMW nach Angaben der Polizei wohl eine Absperrbake touchiert, darauf hin verlor der Fahrer die Kontrolle über den Wagen. Er rammte ein geparktes Auto und einen Laternenmast. Anschließend geriet er in eine Böschung und flog quer über die Fahrbahn. Selbst das massive Metalltor des Bauhofes konnte den Wagen nicht aufhalten.
Am Silo kam das Auto dann zum Stehen. Der Fahrer konnte sich noch selbständig aus dem Wrack befreien, nicht aber der Beifahrer. Der musste von der Feuerwehr mittels “patientenorientierter Rettung” befreit werden, ausserdem war der 20-Jährige an den Beinen eingeklemmt. Es hat beinahe eine Stunde gebraucht, bis er dem Rettungsdienst übergeben werden konnte. Zwei Rettungshubschrauber brachten die beiden Schwerverletzten in auswärtige Kliniken. Im Einsatz waren die ADAC-Luftretter “Christoph Westfalen” aus Münster sowie der DRF-Helikopter “Christoph Dortmund”.
Für die Feuerwehr begann der Einsatz noch mit einem Handicap: Das Streusalz-Silo war noch gefüllt, so wurde zunächst noch eine gewissen Einsturzgefahr durch den Unfall befürchtet. Schnell konnte aber Entwarnung gegeben werden, die Statik des Hochbehälters war nicht gefährdet. Nachdem die Feuerwehr die Rettungsarbeiten abgeschlossen hatten, konnten zahlreiche Kräfte wieder einrücken. Allerdings blieben einige Wehrleute noch an der Unfallstelle, um diese abzusichern und auszuleuchten. Ein Team von Verkehrsunfall-Spezialisten hat die Spurensuche aufgenommen, die B236 blieb daher bis zum Sonntagmorgen, 7 Uhr, voll gesperrt.
Der Schaden ist immens. Der zehn Jahre alte und 190 kW starke BMW wurde von der Polizei beschlagnahmt, ebenso der Führerschein des Unfallverursachers. Notfallseelsorger kümmerten sich auch um eine Gruppe von Kindern, die das Unfallgeschehen beobachtet haben.
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