21. November 2024
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Vermummte werfen Molotow-Cocktails durch Fensterscheibe in Schule

Update vom 01. Januar, 13.00 Uhr: Einer der Brandsätze wurde tatsächlich durch die zerbrochene Fensterscheibe in den betroffenen Unterrichtsraum geworfen und hat dort eine Gardine entzündet. Das Feuer ist jedoch von selbst erloschen. Das hat die Polizei in der kreisweiten Zusammenfassung der Einsätze bestätigt, wo man auf die Ereignisse an der GSKi näher eingegangen ist. In der Pressemeldung wird auch die Zahl der Täter präzisiert: Es wird von vier Tatbeteiligten ausgegangen. Die sollen nach Angaben der Zeugen mit Sturmhauben vermummt gewesen sein. Das Forum vor der Gesamtschule war in der Nacht stark frequentiert: Es ist durchaus denkbar, dass Zeugen bei der Tatausführung “gestört” haben, und so Schlimmeres verhinderten.

KIERSPE (mk) Um 0:35 Uhr war es vorbei mit der ruhigen Silvesternacht. Den Feuerwehren im Volmetal blieben bis dahin sogar die durch Feuerwerk immer wieder mal verursachten Kleinbrände von Mülleimern oder Hecken erspart. Der Löschzug 1 musste in voller Zugstärke zur Gesamtschule ausrücken, denn hier hatten unbekannte Täter einen Unterrichtsraum mit Molotow-Cocktails attackiert. Die Scheibe des Raumes im Erdgeschoss war schon zerbrochen, aber zu einem ernsthaften Brand kam es glücklicherweise nicht. Doch die Brandrückstände an der zerborstenen Glasscheibe zeigen eindeutig: Hier wurde mit Feuer hantiert. Warum es über das kaputte Fenster hinaus zu keinen nennenswerten Schäden kam, ist unklar.

An der kriminellen Energie der Täter ändert das Ergebnis aber wenig: Nach Aussagen von Zeugen haben sich vier oder fünf Personen am Schulgebäude zu schaffen gemacht. Weder Polizei noch Feuerwehr zweifeln daran, dass hier ein Fall von versuchter, vorsätzlicher Brandstiftung vorliegt. Zuvor sind in unmittelbarer Nähe mehrere Container umgeworfen worden, mutmaßlich von denselben Tätern. In einem Papiercontainer hatte es offensichtlich bereits gebrannt, in unmittelbarer Nähe fand die Polizei weitere Molotow-Cocktails, die aber nicht verwendet worden waren.

Diese Molotow-Cocktails kamen nicht mehr zum Einsatz und wurden von der Polizei sichergestellt. Fotos: Markus Klümper

Die Feuerwehr erkundete das Schulgebäude zunächst mit Trupps unter schwerem Atemschutz. Für das betroffene Areal waren lediglich Lüftungsmaßnahmen nötig. Viel Arbeit bescherte der Brandanschlag allerdings dem Hausmeister, der noch mitten in der Nacht das kaputte Fenster wieder absichern musste. Erste Spuren wurden bereits von den Polizeibeamten der Meinerzhagener Wache gesichert. Aufgrund der Tragweite des Falles haben sich aber auch Diensthabende der Kriminalwache auf den Weg nach Kierspe gemacht. Zur Identität der Täter liegen bislang noch keine Hinweise vor. Die Feuerwehr konnte nach etwa einer Stunde wieder einrücken.
Nur die Täter können die Frage beantworten, ob sie ernsthaft vorhatten, einen massiven Gebäudebrand zu verursachen. Aktuell deutet jedenfalls vieles darauf hin. Wohl nur durch einen Zufall endete die Sache glimpflich — zumindest für das Gebäude.

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