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Florian Müller lud zum Ehrenamtstag in Park-Villa

Nachtrag: Tatsächlich waren durchaus Vertreter der Meinerzhagener Feuerwehr sowie des DRK beim Ehrenamtsempfang. Darauf hat der stellvertretende Bürgermeister Volkmar Rüsche hingewiesen. Bei der Feuerwehr Kierspe lag allerdings keine Einladung vor, wie Pressesprecher Christian Schwanke auf Nachfrage erklärte.

MEINERZHAGEN / KIERSPE / HERSCHEID (mk) Ina Schnarrenbach hatte schon einen umgangssprachlichen Begriff für die Veranstaltung parat: Als “Müllerschen Ehrenamtsempfang” titulierte die Landesministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung liebevoll die Veranstaltung, die ihr Parteikollege und Bundestagsabgeordneter Florian Müller ersonnen hatte. Dessen Idee hat sie so überzeugt, dass die Ministerin gerne die Einladung annahm, um am Samstag, 1. Februar, Ehrenamtliche aus Meinerzhagen, Kierspe und Herscheid in der Meinerzhagener Villa im Park zu begrüßen und zu ehren.

NRW-Ministerin Ina Schnarrenbach ehrte die Ehrenamtlichen mit viel Lob und Anerkennung. Fotos: Markus Klümper

Auch der Lüdenscheider Landtagsabgeordnete Ralf Schwarzkopf nahm die Einladung an, die Teilnahme von Jan Nesselrath war quasi gesetzt. Schließlich ist der Meinerzhagener Bürgermeister auch offizieller Hausherr der liebevoll wiederhergerichteten Villa, in der an diesem Nachmittag jeder Sitzplatz belegt war. Der Empfang war den Menschen gewidmet, die wertvolle, weitestgehend unentgeltliche Arbeit für ihre Heimat leisten: “Ehrenamtliches Engagement ist das Herzstück unserer Dörfer und Städte im Sauerland”, erklärt Florian Müller in seiner Einladung. Und die richtete sich an zahlreiche Vereine der drei Kommunen. Unter den Vereinen und Institutionen, die die Einladung annahmen, ließen sich anhand der Uniform Schützenvereine erkennen, jedoch keine Ehrenamtlichen der Feuerwehren oder anderer freiwilliger Rettungskräfte. Angesichts der CDU-Parteizugehörigkeit der anwesenden Politiker könnte mancher den Eindruck gewinnen, er sei zu einer Wahlkampfveranstaltung der Christdemokraten gekommen.

Diese heimischen CDU-Politiker beteiligten sich am Ehrenamtstag: Bürgermeister Jan Nesselrath, NRW-Ministerin Ina Schnarrenbach, Gastgeber Florian Müller (MdB), Ralf Schwarzkopf (MdL) und Thorsten Stracke (Vors. CDU-Fraktion im Stadtrat Meinerzhagen)

Besonders Gastgeber Florian Müller und auch Ministerin Schnarrenbach haben den Gästen nicht für ihre ehrenamtlichen Leistungen viel Dank und Respekt ausgesprochen, sondern darüber hinaus signalisiert, die Herausforderungen der Vereinsarbeit zu verstehen. Diese besteht bekanntlich nicht nur aus der Mitgliedergewinnung und Finanzierung der Angebote und Aktivitäten. Immer öfter werden auch die Bürokratie und Haftungsfragen zu ersten Problemen, die die Arbeit vergällen. Der Drolshagener Bundestagsabgeordnete Müller hat sich auf die Fahnen geschrieben, insbesondere übertriebene Bürokratie zu bekämpfen und verspricht “25% weniger Bürokratie für Vereine”, falls seine Partei in die nächste Bundesregierung käme. Daraus sollen im Schnitt sechs Stunden Arbeitszeit für leitende Vereinsmitglieder eingespart werden, kalkuliert der Parlamentarier, lässt aber offen, auf welchen Zeitraum sich diese Aussagen bezieht.

Bürgermeister Jan Nesselrath sieht im Ehrenamt einen wichtigen Stützpfeiler der Demokratie

Fördermöglichkeiten, um anspruchsvolle Projekte in Vereinen zu realisieren, stellt Ministerin Ina Schnarrenbach in Aussicht. Für sie ist Nordrhein-Westfalen “das Land des Ehrenamtes”. Schnarrenbach sieht im Ehrenamt einen Gegenpol zum teilweise ermittelten Eindruck, die Gesellschaft befände sich völlig am Ende. In ihrer Ansprache lobt und ehrt die Landesministerin die Leistung der Ehrenamtliche: “Sie spenden das, was wir immer weniger haben: Zeit! Ihnen gebührt der Respekt der Politik und der Bürgerinnen und Bürger.”

Auch Jan Nesselrath sieht im Ehrenamt weit mehr als die praktische Arbeit, die in diesem Kontext geleistet wird. Der Wert dieses Engagements hat für ihn politische Dimensionen: “Ehrenamt schafft Gemeinschaft, Ehrenamt verbindet”, so der Meinerzhagener Bürgermeister, und zitiert den ersten deutschen Bundespräsidenten Theodor Heuss sinngemäß: “Ehrenamt fördert Demokratie.” Die Gäste dieses Empfangs freuten sich jedenfalls über die Würdigungen und nutzen beim anschließenden Imbiss die Möglichkeit, mit den Politikern ins Gespräch zu kommen. Das ist schließlich auch für Minister und Abgeordnete eine gute Gelegenheit, ungefiltert zu erfahren, wo der Schuh drückt.

Für den Organisator Florian Müller war es die erste Veranstaltung dieser Art, für die sich aber eine Wiederholung abzeichnet. Musikale Unterstützung gab es übrigens aus der Musikschule Volmetal: Die Musiklehrer André Becker und Martin Kaptein begleiteten den Empfang an Trompete und Klavier.

Weitere Impressionen vom Ehrenamtsempfang: