Käufer eines Industriegebäudes findet Anlage zur Cannabis-Zucht
MENDEN (mk) Manchmal wundern sich Immobilien-Investoren, was sie regelrecht “aus Versehen” mitgekauft haben. So erging es dem frischgebackenen Besitzer eines Gewerbe-Komplexes in Menden. Beim Erkunden des Industriegebäudes stieß der Mann auf eine Stahltür, die zugeschweißt worden war. Neugierig auf das, was sich dahinter befindet, griff er kurzerhand zu schwerem Gerät und verschaffte sich mittels eines Schweißbrenners Zugang.
Schon bis hier hin eine skurrile Szene, doch der am Donnerstag, 21. März, entdeckte Fund machte die Angelegenheit noch bemerkenswerter: In dem Raum dahinter befinden sich Hinterlassenschaften einer Cannabis-Plantage. Der neue Eigner des Anwesens rief die Polizei: “Pflanzen waren keine mehr dort, aber die übliche Technik”, berichtet Polizeisprecher Christoph Hüls. Wie lange die Aufzucht bereits brach liegt, ist aktuell völlig offen. Die Aufzucht von Cannabispflanzen ist ein ziemlich energieintensives Unterfangen, denn dazu werden Speziallampen benötigt. Zumindest, wenn sie nicht im Freien aufwachsen: “Obwohl natürliches Sonnenlicht in der Regel optimal für den Cannabisanbau ist, ziehen es viele Erzeuger aus verschiedenen Gründen vor, indoor anzubauen”, erklärt ein Anbieter für diverse Produkte zur Cannabiszucht treffend.
Damit dürfte nicht nur das Sauerländer Wetter gemeint sein, welches bekanntlich mit Sonnenschein eher sparsam umgeht. Was es nun mit der in Menden entdeckten Anlage auf sich hat, ist Gegenstand der Polizeilichen Ermittlungen. Für einen Drogenanbau im großen Stil reichte der Platz aber nicht, lediglich rund 20 Quadratmeter, so Polizeisprecher Hüls. Allerdings ist dort soviel Technik installiert, dass zur Demontage am Nachmittag des Technische Hilfswerk anrücken musste.
Hinweise auf den ursprünglichen Betreiber der illegalen Anlage gibt es derzeit nicht nicht. Auch wenn die hier betriebene Aufzucht vergleichsweise klein war: Mit Eigenbedarf hatte die Sache wohl nichts zu tun.
Die Symbolbilder entstanden am 09. Dezember 2021 bei einer Drogenrazzia in Lüdenscheid. Fotos: Markus Klümper