21. November 2024
KierspeTop-Themen

Pestalozzi-Schule präsentiert Ergebnisse der Projektwoche

KIERSPE (mk) Der “normale” Unterricht musste an der Grundschule am Haunerbusch noch warten: Nach dem Ende der Osterferien stand erstmal die Projektwoche im Kalender. Für die Kinder, aber auch für die Lehrkräfte, war das eine spannende Zeit. Die Schülerinnen und Schüler hatten eine Menge Spaß dabei, zumal es ja auch etwas lockerer zuging, als nach dem regulären Stundenplan. Für die Lehrer bot sich die Chance, pädagogisch wertvolle Themen einzubringen, die sich mit ein- oder zwei Stunden in der Woche nicht vernünftig umsetzen lassen.

Daher freute sich Lehrer Jan-Lukas Jonen über die Projektwoche, um sich mit den Kids mit sozialen Medien zu beschäftigen. Mit seiner Kollegin Ayla Senger betreute er 33 Kinder der 3. und 4. Klassen. Wie zu erwarten, war der Andrang riesengroß! Die Vielfalt des Themenkomplexes allerdings auch: “Wir haben hier sechs, sieben Themen angeschnitten”, berichtet Jan-Lukas Jonen. Das sei losgegangen mit der Frage, welche Medien es gibt. Das Vorwissen war überraschend groß, und der Wortschatz der Kinds auch: Was ein Follower oder ein Account ist, brauchte den Grundschülern niemand mehr zu erklären. Überhaupt war der Pädagoge nach eigenem Bekunden beeindruckt gewesen, wie gut sich die Kinder bereits in dem Sektor auskennen. Sehr wichtiger Aspekt: “Gefahren im Netz erkennen”, denn die lauern bekanntlich überall. Das sei auch hängengeblieben, zeigt sich der Lehrer zufrieden. Natürlich wollen viele Schüler auch wissen, wie man berühmter YouTube-Influencer wird. Erste Schritte in diese Richtung wurden in dem Projekt bereits gegangen: Zu den verschiedenen Themenbereichen haben die Kinder Videos gedreht, die bei der Projektpräsentation am Freitagnachmittag, 12. April, vorgestellt wurden. Nicht nur die Eltern waren begeistert, sondern auch die Lehrer: “Eine Projektwoche ist super, um das alles komprimiert umzusetzen”, lautet das Fazit von Lehrer Jonen.

Dass Medienproduktion mit richtig viel Arbeit verbunden ist, erfuhren die Kinder im Hörspielprojekt von Schulleiter Thomas Block. Dabei war die Geschichte bereits vorgegeben: Die Adaption eines bekannten Märchen der Gebrüder Grimm, welches kurzerhand ins Märkische Sauerland “verlegt” wurde. So beschäftigten sich die Kinder mit den “Kiersper Stadtmusikanten”. Obgleich es davon bereits eine unterrichtsgerechte Vorlage gab, waren die Beteiligten doch überrascht, dass erst eine Menge Mühe zu dem fertigen Hörspiel führte, welches am Ende rund eine Viertelstunde lang war: “Ich war bis 21.30 Uhr am Rechner mit dem Schneiden beschäftigt”, berichtet Thomas Block von der Fertigstellung am Abend vor der Präsentation. Zuvor hatten die Kinder ihre Texte mit einem professionellen Kondensator-Mikrofon eingesprochen: Angesichts der zahlreichen Protagonisten in dem bekannten Stück eine Sisyphusarbeit, bei der man schon sehr strukturiert vorgehen musste, um den Überblick zu bewahren. Das hat aber funktioniert: Stolz präsentierten die Beteiligten das fertige Hörspiel in mehreren Vorführungen. Die Aufnahmen waren übrigens mit verschiedenen Effekten gespickt, so dass die Kinder auch lernten, mit welchen (mitunter einfachen) Mitteln Geräusche erzeugt werden. Fast schon ein Klassiker sind dabei die Kokosnussschalen, um Huftiere nachzuahmen.

Bewusster Medienkonsum wurde auch bei der Projektwoche besprochen. Fotos: Markus Klümper

Wesentlich leiser waren allerdings die Tierchen, mit denen sich Gruppe von Angela Klose beschäftigte: Hier standen Ameisen im Mittelpunkt. Kleine Krabbler, die bekanntlich zu Höchstleistungen fähig sind. Das fanden auch die Kinder sehr faszinierend, und setzten das Erlernte kreativ um. So wurden kleine Landschaften in Pappschachteln nachgebaut: “In die Kartons haben die Kinder ganz viel Liebe gesteckt”, erklärt die Grundschullehrerin sichtlich entzückt, “am liebsten würden wir nur noch so Unterricht machen”. Auch bei diesem naturkundlichen Thema zeigte sich, wie reizvoll es ist, sich einer Sache sehr ausführlich widmen zu können. Dass sich manche der in Natura bewunderten Ameisen gegen die vermeintlichen Feinde mit Säurespritzern wehrte, sei zwar etwas unangenehm gewesen, gehöre aber doch irgendwie dazu, fand die Lehrerin. Und war beeindruckt davon, dass die Schülerinnen und Schüler sich auch soziale Verhaltensmuster von den Ameisen abschauten: Als nämlich die letzten Waffeln von der Kuchentheke verteilt wurden, trommelten sich Kids mit den Fingern an, genauso wie das Ameisen bei der Nahrungsverteilung machen.

Ameisen-Landschaften im Schuhkarton. Fotos: Markus Klümper

Etwas kleiner war, aber ebenfalls mit einem wichtigen ökologischen Bezug, war die Projektgruppe “Wattenmeer”. Gundi Hornbruch wurde dabei von ihrer Kollegin Hildegard Scheer unterstützt, die zwar eigentlich im Ruhestand ist, aber dennoch begeistert bei der Sache war. Für die 13 Kinder in dieser Projektgruppe gab es eine Menge Spannendes zu lernen: Geographisches, Interessantes aus der Tierwelt, aber eben auch, welchen Gefahren die Natur ausgesetzt ist. Nicht nur am Wattenmeer: Vieles, was in der Woche angesprochen wurde, gilt auch für andere Meere und Küsten. Auch dieses Thema wurde mit Bastelaktionen vertieft, und die Ergebnisse wurden von staunenden Besuchern bei der Präsentation bewundert.

Auch in der Nachbarklasse wurde fleißig gebastelt und gewerkelt: Hier drehte sich eine Schulwoche lang alles um das Mittelalter. Eine spannende und bisweilen wilde Zeit! Abgerundet wurde das Projekt-Angebot mit einer Gruppenarbeit über Bienen und Honig, und auch einem etwas sportlicheren Thema, bei dem auf dem Schulhof Geschicklichkeit gefragt war. So war es fast unmöglich, sich in den zwei Stunden Präsentation allen Themen mit der verdienten Aufmerksamkeit zu widmen, zumal an der Schanhollenschule fast zeitgleich ebenfalls die Ergebnisse der dortigen Projektwoche von zu Recht stolzen Kindern vorgeführt worden sind. Auch für die Lehrerinnen und Lehrer geht damit ein sehr reizvoller Unterrichtsblock vorläufig zu Ende. Aber die Wiederholung ist gesetzt, und motivierende Themen zu finden ist ja offensichtlich kein Problem!



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