Spende ermöglichst besondere Sprachförderung an Bismarck-Schule
KIERSPE (mk) Wenn der Lions Club Spendengelder sammelt oder selbst erwirtschaftet, kommt häufig der Spaß nicht zu kurz. Die Spende, die der Bismarck-Schule am vergangenen Donnerstag, 19. Dezember, übergeben worden ist, hatte jedoch einen traurigen Hintergrund, was besonders dem Lions-Mitglied Günter Frense anzumerken war. Seine Frau Monika, selbst lange Zeit Lehrerin an dieser Grundschule, war im vergangenen Juli verstorben, und hatte sich statt Blumen und Kränzen zu ihrer Beisetzung Spenden an das Hilfswerk vom Lions Club Meinerzhagen-Kierspe gewünscht.
Monika Frense wäre im November 78 Jahre alt geworden, blieb ihrer früheren Wirkungsstätte aber eng verbunden: “Wir wurden von ihr auch schon mal mit Kuchen überrascht”, erinnert sich Rektorin Stefanie Fischer an ihre pensionierte Kollegin. Es sei ihr auch emotional schwergefallen, die Spende anzunehmen, doch “die ist ein Geschenk des Himmels”: Aus den Spenden, die bei dem Aufruf zusammenkamen, erhielt die Grundschule das nötige Budget von rund 800 Euro, um endlich besondere Lehrmaterialen für Kinder anzuschaffen, die überhaupt noch keine Deutsch-Kenntnisse haben. Im Rahmen des Programms “DAZ- Deutsch als Zweitsprache” sollen Kindern mit Migrationshintergrund die deutsche Sprache bestmöglich beigebracht werden.
Das war insbesondere bei Flüchtlingskindern, die nicht selten traumatisiert sind und im Grunde überhaupt keine Deutsch-Kenntnisse haben, mangels optimierter Unterrichtsmaterialien nur schwer möglich. Drei solcher Kinder werden derzeit an der Bismarckschule betreut — und das ergänzend zum normalen Unterricht. Eine ehrenamtliche “Sprachbildungsbeauftragte” fördert jedes dieser Kinder mit rund einer Stunde in der Woche. Das kann sie nach den Weihnachtsferien nun noch optimaler gestalteten. In dem Vorkurs-Paket finden sich ein dicker Ordner mit Arbeitsblättern, aber auch Spiele. Dabei kommt teilweise ein elektronischer Stift zum Einsatz, wovon die Schule aber bereits einige besitzt. Dieser Vorkurs kommt von einem Anbieter, mit dem die Schule bereits lange zusammenarbeitet, und stellt daher eine nahtlose Ergänzung zu vorhandenen Lehr- und Lernmittel dar.
Während die Finanzierung solcher Vorhaben mitunter nicht ganz einfach ist und manchmal nur durch Spenden ermöglicht wird, war zumindest die Lieferung kein Problem: “Das war einen Tag nach der Bestellung schon bei uns”, freut sich Schulleiterin Fischer. Und Günter Frense freut sich, dass die Schule gefördert wird, an der seinen verstorbene Frau so gerne gearbeitet hat. Die Spende wird sicher auf fruchtbaren Boden fallen: Zwar würden Kinder besonders im Grundschulalter “vieles aus Versehen lernen”, erklärt Stefanie Fischer, doch mit den neuen Unterrichtsmaterialien geht das nun noch gezielter. Die Spiele sollen die Kinder sogar mit nach Hause nehmen, dann können im Idealfall sogar die Eltern oder Geschwister mitlernen. Im Lions Hilfswerk freut man sich obendrein, dass das Geld dort ankommt, wo es unmittelbar gebraucht und sinnvoll einsetzt wird. Aus den regulären, städtischen Mitteln, die für die Ausstattung der Schule zur Verfügung stehen, konnte der Vorkurs nicht finanziert werden.