Deadline erreicht: Schwertransport “strandet” an L528
HALVER (mk) Einen ganzen Tag Pause, und das noch bei romantischem Winterwetter mit teils blauem Himmel: Mancher würde sich freuen, aber die Fahrer eines Schwertransportes aus Sachsen-Anhalt hätten gerne auf diesen Aufenthalt verzichtet. Lediglich acht Kilometer vor dem Ziel musste der Konvoi am Donnerstagmorgen, 30.November, einen Zwangsstop einlegen. In der Ortslage Burg, an der Einmündung der Landstraße 284 in die L528. Beladen sind die Schwertransporter mit Windrad-Bauteilen für eine Baustelle in Breckerfeld. Gerne hätten die Fahrer die letzte Etappe auch noch geschafft, aber das Winterwetter hat ihnen einen Stich durch die Rechnung gemacht, denn sie dürfen nur in den Nachtstunden zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens fahren. Leichte Verzögerungen haben dafür gesorgt, dass diese Deadline nicht eingehalten werden konnte.
Dass der Konvoi nun stehen bleiben muss, ist aus Sicht der Polizei absolut richtig, obgleich sich die Polizei nach Aussage von Pressesprecher Christoph Hüls lediglich als “Zuschauer” sieht, und mit dem Ablauf eigentlich nichts zu tun hat. “Es gibt da strenge Reglementierungen, und die müssen eingehalten werden”, so Hüls. Wegen fünf Minuten würde sich niemand beschweren, aber mit den seitens der Transporteure avisierten 20 Minuten bis zum Ziel käme man wohl auch nicht hin. “Sie blockieren mit so einem Schwertransport jede Kreuzung für mindestens 10 Minuten”, erklärt Pressesprecher Hüls. Für den beginnenden Berufsverkehr eine Zumutung.
Daher muss der Konvoi nun mitten im Kreuzungsbereich stehen bleiben, das daraus resultierende Sicherheitsrisiko lässt sich nach Abwägung mit anderen Auswirkungen durch die Weiterfahrt verschmerzen. Erst um 22 Uhr geht es weiter in Richtung Ziel. Bis dahin “genießen” die Fahrer die Aussicht, und die Mettbrötchen eines Halveraner Metzgers. Den konnten sie zum Glück mit einem Begleitfahrzeug erreichen. Zwei Dinge vermissen sie aber: Eine Baustellenampel, die nach ihrer Ansicht z.b. von kommunaler Seite organisiert werden müsste — und eine Toilette. Immerhin haben sie eine Kaffeemaschine an Bord und Schlafmöglichkeiten in ihren Fahrzeugen.
Aufpassen müssen nun die Verkehrsteilnehmer, die auf dem Weg zwischen Kierspe und Halver an der belebten Kreuzung vorbeikommen: Hier läuft es nur einspurig, besondere Vorsicht ist angebracht!