Wer hat Unfallflucht in der Osemundstraße beobachtet?
Unfallfluchten mit reinen Sachschäden werden zumeist nur als Randnotizen behandelt. Dabei können auch diese für die Betroffenen nicht nur teuer und ärgerlich sein, sondern existenzielle Probleme auslösen. Das Auto dieser jungen Frau ist zwar noch eingeschränkt fahrbereit, kommt aber nicht mehr durch den TÜV. Dabei braucht sie den Wagen, um nach Kierspe zur Arbeit zu kommen.
KIERSPE / HALVER (mk) Als Anja Schinner am Mittwoch, 8. Januar, nach ihrem Einkauf aus der Halveraner Aldi-Filiale kam, machte sie eine höchst ärgerliche Entdeckung: Ihr Auto fand sie mit einem schweren Seitenschaden vor, der Audi war über dem Radlauf an der Fahrerseite regelrecht aufgeschlitzt. Der Unfallverursacher war nicht mehr vor Ort. Allerdings geht die junge Frau auch nicht davon aus, dass der Unfall auf dem Parkplatz vor dem Fachmarktzentrum passiert ist, sondern in den Stunden zuvor in der Osemundstraße in Kierspe. Dort arbeitet Anja Schinner, mitten im Industriegebiet, wo ständig LKW fahren und auch rangieren müssen. Das Schadensbild deutet auch eher auf einen LKW als Verursacher hin. Kurios ist natürlich, dass sie das Malheur auf der Fahrerseite nicht bereits beim Einsteigen gesehen hat: “Das verstehe ich selbst nicht, aber es war bereits ziemlich dunkel”, erklärt sich Anja Schinner die Sache.
Der Schaden am Wagen, einem Audi A3 der zweiten Generation, ist jedenfalls enorm. Ein Kostenvoranschlag übersteigt den Zeitwert des Fahrzeugs: “5876 Euro soll das kosten, ohne den Schaden wäre mein Wagen etwa 4000 Euro wert”, so die Betroffene. Im aktuellen Zustand rechnet sie sich bestenfalls noch einen Erlös von 1000 Euro aus. Und das auch nur durch die Zusatzausstattung wie hochwertige Sportsitze, mit denen sie den Audi aufgewertet hat. Als wäre das nicht ärgerlich genug, ist an dem A3 auch in Kürze die Hauptuntersuchung fällig. Im Zuge dessen waren auch kleine Reparaturen geplant, für die die Ersatzteile bereits gekauft sind. Mit dem Seitenschaden ist an “frischen Tüv” nicht zu denken.
Nun hofft Anja Schinner, dass sich der Unfallverursacher noch meldet, oder Zeugen bei der Ermittlung helfen können. Vorwürfe will sie dem Flüchtigen nicht machen: “Wenn das einem LKW-Fahrer passiert ist, hat der die Sache vielleicht garnicht bemerkt. Hauptsache, der Schaden wird irgendwie beglichen.” Allerdings ermittelt auch die Polizei in diesem Fall, Anja Schinner hat die Fahrerflucht angezeigt.
Wer sachdienliche Hinweise geben kann, wird gebeten, sich an die Polizeiwache in Halver zu wenden: 02353–91990.
Unfallort & ‑zeit: Mittwoch, 8. Januar, Osemundstraße in Kierspe, zwischen 14.00 und 16.45 Uhr
oder kurz danach zwischen 17.00 Uhr und 17.30 Uhr auf dem Parkplatz vor dem ALDI in Halver, Bahnhofstraße.
