23. November 2024
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Gertrud ist passé: 20 Zentimeter Neuschnee, aber keine Katastrophen

Update Donnerstag, 15.00 Uhr Schneller als befürchtet hat sich die Lage wieder entspannt. Die MVG-Busse fahren wieder, obgleich besonders im nördlichen Kreisgebiet noch etliche Verbindungen ausgefallen sind. Die prognostizierten Schneemengen sind in Kierspe tatsächliche auch erreicht worden, dennoch blieb die Lage soweit unter Kontrolle. Witterungsbedingt war allerdings wohl dieser Zwischenfall: Am späten Mittwochabend war in Kierspe ein LKW-Gespann in den Graben gerutscht. Zur Bergung war am Donnerstagvormittag eine erneute Vollsperrung der L528 bei der Kierspe-Hölterhaus nötig. Diese lief aber relativ schnell und völlig planmäßig vonstatten. Kein Schnee-Nachschlag in der Nacht hat den Verkehr lahmgelegt. Stattdessen gab es quasi zur Versöhnung einen strahlend sonnigen Wintertag bei weitgehend blauem Himmel.

Auch das THW stand bereit, um bei Bedarf zu helfen, kam diesmal aber nicht zum Einsatz. Foto: THW Ortsverband Halver

Kurios wurde es für die Halveraner Kameradinnen und Kameraden des Technischen Hilfswerkes: Sie standen für eventuelle Bergungseinsätze bereit, und wurden tatsächlich zum Eichholz (B229) gerufen, um “gestrandete” LKW wieder zu befreien. Doch noch während der Anfahrt bekamen sie “Konkurrenz”: Ein anderes geeignetes Bergungsfahrzeug kam vorbei und konnte diesen Auftrag übernehmen.

Update 18.00 Uhr: Die Polizei hat inzwischen eine erste Bilanz zur Winterwetterlage gezogen. Im gesamten Kreisgebiet kam es zu über 30 Verkehrsunfällen oder aber zumindest zu Gefahrenstellen, bei denen die Polizei von Witterungseinflüssen ausgeht. Das Unfallgeschehen konzentrierte sich auf das nördliche Gebiet. Im Volmetal blieb es relativ ruhig, aber Blechschäden waren auch hier zu verzeichnen: In der Thomasstraße in Halver sind um 13.58 Uhr ein PKW und ein Linienbus zusammengeprallt, eine Viertelstunde später kam es in Meinerzhagen zu einem Sachschaden in Höhe von geschätzten 5000 Euro an der Listerstraße. In Kierspe hat ein LKW ein Auto gerammt. Das passierte um 15 Uhr, und sorgte für rund eine Dreiviertelstunde für Verkehrsbehinderungen. Auf der Volmestraße, allerdings auf Lüdenscheider Gebiet, sollen sich um 16.27 Uhr gleich zwei Unfälle ereignet haben. Details sind keine bekannt, auch für die Pressestelle der Polizei ist es eine Sisyphusarbeit, die ganzen Bagatellschäden nachzuhalten.

Update 17.20 Uhr: Die Schulen im Märkischen Kreis kehren am morgigen Donnerstag, 18. Januar, zum regulären Präsenzunterricht zurück. Dennoch sind Schülerinnen und Schüler von der Teilnahme am Unterricht freigestellt, wenn der Schulweg aufgrund der Witterung unzumutbar oder gar zu gefährlich ist. Das erklärt unter anderem die Gesamtschule Kierspe auf ihrer Website: https://gesamtschule-kierspe.de/schule-ab-donnerstag-wieder-im-normalbetrieb/. Darüber hinaus läuft der Winterdienst in Kierspe auf Hochtouren. Mitarbeiter des Städtischen Bauhofes schaufeln unter anderem Fußgängerüberwege von Hand frei.

Auch Mitarbeiter des Bauhofes schaufeln von Hand, unter anderem an Fußgängerüberwegen.

Update 16.50 Uhr: Aus dem Nordkreis werden Verkehrsunfälle gemeldet, es blieb bislang aber bei Blechschäden. Auf das gesamte Kreisgebiet wirkt sich allerdings die Einstellung des Busverkehrs aus: Die MVG erklären auf ihrer Website: “Aufgrund des anhaltenden Schneefalls im gesamten Märkischen Kreis wird der Betrieb der MVG bis auf Weiteres eingestellt.” Aktuelle Information gibt’s hier aus erster Hand: https://mvg-aktuell.de/stoerungen-tagesaktuell/.

Update 15.30 Uhr: Gegen 13.00 Uhr hat stärkerer Schneefall eingesetzt. Bisher hat dies aber nach Angaben der Polizei noch nicht zu Verkehrsproblemen im südlichen Kreisgebiet geführt. Parkende Autos schneien relativ schnell zu, auch die ersten Schneeschieber kommen zum Einsatz. Von einem Unwetter ist die Lage aber weit entfernt. Der Busverkehr zeigt sich unbeeindruckt: Die Infotafel am Kiersper ZOB geben keinerlei Hinweise auf etwaige Störungen!

Fotos: Markus Klümper

Update 12.00 Uhr: Die von einigen Seiten als “Schneewalze” bezeichnete Wetterlage wird vom Deutschen Wetterdienst konkretisiert: Dort ist von Schneefall in Mengen zwischen 5 und 15 Zentimetern die Rede. Für eine amtliche Wetterwarnung vor Schneefall reichen diese Werte allerdings. Ebenfalls gewarnt wird vor “leichtem Frost” bis zu ‑2 Grad: Eine für diese Jahreszeit vergleichsweise normale Temperatur.
Die Feuerwehr Schalksmühle rechnet aktuell nicht konkret mit vermehrten, schneebedingten Einsätzen: “Im Moment erwarten wir einen ganz normalen Wintertag”, erklärt Pressesprecher Marc Fürst auf Nachfrage.
“Tiefenentspannt” gibt man sich auch bei der Kiersper Wehr. Dort seien in den Gerätehäusern Stadtmitte und Neuenhaus jeweils an einem Fahrzeug mit Schneeketten angelegt worden. “Vorsichtshalber”, wie Pressesprecher Christian Schwanke betont. Eine Notbesetzung von Gerätehaus und Meldekopf sei erstmal nicht vorgesehen. Urheber des Begriffs “Flockdown” ist übrigens der bekanntlich sehr kreative Schulleiter Thomas Block.

Update Mittwoch, 17. Januar, 10.00 Uhr: Obgleich frühere Vorhersagen bereits für den frühen Morgen starken Schneefall ankündigten, ist dieser bislang ausgeblieben. Nach aktuellem Stand rechnen Meteorologen für die Mittagszeit mit der Ankunft von Schneetief Gertrud im Märkischen Kreis. Inzwischen wurde das Leben in der Region in einigen Facetten lahmgelegt: So hat das Soziale Bürgerzentrum “Hand in Hand” gemeldet, dass zwar die für viele Menschen besonders wichtige Lebensmittelausgabe stattfindet, weiteren Angebote wie den Kaffeetisch aber vorsorglich abgesagt wurden. Auch aus dem Kiersper Rathaus erfolgte eine Absage. So hätte dort heute der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung eine Sitzung abgehalten. Die wurde nun auf Mittwoch, 31. Januar, 17.30 Uhr verlegt. Die Kiersper Feuerwehr hat sich jedenfalls auf etwaige Ernstfälle eingestellt, und bei Einsatzfahrzeugen Schneeketten aufgezogen. Sehr treffend wurde die aktuelle Lage als “Flockdown” tituliert. Eine humorvolle wie prägnanten Wortschöpfung!

MÄRKISCHER KREIS (jh/mk) Die aktuellen Vorhersagen lassen Schlimmstes befürchten, doch wie stark der das Volmetal von dem angekündigten Unwetter betroffen sein wird, bleibt unklar. Die nördliche Grenze des betroffenen Gebietes verläuft quer durch den Märkischen Kreis, der zumindest nach aktueller Prognose von Unwetterzentrale.de überwiegend “nur” von stärkerer Straßenglätte betroffen sein soll. Meinerzhagen und Plettenberg wiederum sind orange markiert: Hier droht Starkschneefall.
Ob man die angekündigten 10 bis 20 Zentimeter Neuschnee schon als Unwetter bezeichnet mag, dürfte umstritten sein. Relevant sind aber die Frage, wie schnell dieser von den Straßen geräumt werden kann. Vorsorglich wurde im Märkischen Kreis genauso wie im Hochsauerlandkreis und dem Kreis Olpe für den Mittwoch der reguläre Schulbetrieb abgesagt, stattdessen soll es, soweit möglich, Online-Unterricht geben.

Wir berichten laufend von den aktuellen Ereignissen!

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