Glöckchen, Flöte und Party: Spedition Sack rockt mal wieder bei Aldo
KIERSPE (mk) Der eine oder andere Komponist der von dem Kiersper Quartett “liebevoll” überarbeiteten Werke der Rock- und Popgeschichte würde die Spedition Sack als renitent bezeichnen, was die zahlreichen Fans der musikalischen Lokalpatrioten vermutlich dementieren. Allmählich werden die Säcke aber resistent, denn die obligatorische Weihnachtsprobe fand erneut bei Aldo im Landhaus Varmert statt. Mit bewährtem, aber keineswegs eingestaubten Konzept. Allerdings etwas milder als sonst, was beim Publikum offenbar sehr gut ankam.
Die Setlist der bekanntermaßen “schlechtesten Countryband der Welt” ließ diesen Trend nicht unbedingt erkennen, schließlich bewiesen Hans, Horst und Heinz Sack in drei Blöcken zuzüglich Zugabe erneut ihren mangelnden Respekt vor berühmtem Liedgut. Holgi Hartz muss man diesbezüglich aus der Schusslinie nehmen, schließlich hat er als Keyboarder wenig Einfluss auf die Liedtexte, die die Säcke zum Besten gaben. Allerdings könnte er seinen Komplizen Heinz bis zur nächsten Weihnachtsprobe zu Flötenunterricht animieren. Diesbezüglich kann es eigentlich nur besser werden.
Werbung für die Auftritte der Spedition zu machen, ist eigentlich witzlos. Die Truppe hat sowieso etliche ergeben Fans. Viele Gesichter zeigen sich bei jedem Auftritt, was man je nach Auslegung als Nibelungentreue oder Stockholm-Syndrom bezeichnen kann. Oder einfach zeigt: Die Menschen haben Bock auf gutgemachte Livemusik, Party und das ganze noch dem richtigen Schuss Blödsinn. Bedenklich an diesem Abend waren nur die weihnachtlich bedruckten Hemden der Band: Gegen die Motive war eigentlich nichts einzuwenden, aber besonders im Fall von Hans Sack war die aus China gelieferte Größe ungefähr genauso original wie der Text von “Kierspe Bahnhof”.
Unklar ist, ob es angesichts der Stoffqualität tatsächlich zu den befürchteten Hautirritationen gekommen ist.
Ach ja, Respekt: Vor Udo Jürgens schlagen auch die Säcke die Hacken zusammen, so wurde dem “Griechischen Wein” lyrisch kein Wort gekrümmt, ausserdem funktioniert dieser eigentlich melancholische Hit auf Partys auch im Original. Auch Stücke wie “Fürstenfeldbruck” gehen sowieso richtig nach vorne. So bleibt festzuhalten: Es war ein gelungener Start in die Adventszeit. Bei Ando wurde die Hütte mal wieder richtig voll, und alle hatten ihren Spaß. Passt, oder?
Hier gibt´s weitere Bilder der Weihnachtsprobe: