Jagdbläser begrüßen das neue Jahr am Wienhagener Turm
KIERSPE (mk) Seit 1978 ist das Neujahrsblasen am Wienhagener Turm bereits Tradition. Die Mitglieder des “Jagdgebrauchsgebläses” müssen dabei bisweilen hart im Nehmen sein — denn auf Nachwirkungen etwaiger Silvesterfeiern wird dabei wenig Rücksicht genommen: “Jeder war hier in jedem Stadium schon mal dabei”, frotzelt Bläserchorleiter Oliver Reppel, der zwischen den musikalischen Einlagen fleissig Schnapsbecher mit Obstler auffüllte. Darüber hinaus gab es für die zahlreichen Besucherinnen und Besucher neben kalten Getränken auch Warmes wie Glühwein, Kakao oder Kinderpunsch. Es hat schon etwas von einem Frühschoppen!
Vor allem gab es aber musikalische Unterhaltung aus Jagdhörnern verschiedenster Gattungen. Das Neujahrsblasen ist in Kierspe der allererste Programmpunkt im Veranstaltungskalender: “Kein anderer steht freiwillig um 9 Uhr an Neujahr dafür auf, also treten wir um 11 Uhr an”, erklärt Reppel die “Terminfindung”.
Für gut zwei Stunden trifft man sich unterhalb des Aussichtsturmes, eine längst etablierte Veranstaltung. Die auch der Brauchtumspflege dienen soll: Die Ursprünge liegen in den Signalen, die bei der Jagd benötigt werden. Geblasen werden aber auch Märsche oder Lieder wie der bekannte “Jäger aus Kurpfalz”. Wetterfest sollten die Gäste allerdings sein, denn auch an Neujahr 2024 ist die Witterung, wie so oft um diese Jahreszeit, nasskalt. Das schien aber niemanden gestört zu haben. Schon die Bekleidung vieler Besucher ließ auf Naturverbundenheit schließen. Die Fußmärsche zwischen dem Wienhagener Turm und dem Wanderparkplatz in Dürener Haus, an der B237, gehören sowieso dazu. Frische Luft ist nach einer gelungenen Silvesterparty ohnehin nicht verkehrt. Die Besucher waren jedenfalls bester Laune!