Kiersper Weihnachtsmarkt erlebt Wetter als Widersacher
George Freiwat wirkte beim Anblick der nahezu leeren Margarethenkirche am Samstag, 9. Dezember, schon spürbar enttäuscht. Ein musikalischer Act stand noch auf dem Programm: “Aber für wen denn?”, fragt sich der Pfarrer, den eigentlich so schnell nichts aus der Ruhe bringt. Aber das Wetter ist für den Kiersper Weihnachtsmarkt ein Schlag ins Kontor. Kaum einer der wenigen Besucher verirrt sich am Abend während des Marktes in die Kirche, obwohl es dort immerhin trocken und gemütlich ist. Die Zuversicht hat Freiwat allerdings nicht verlassen, schließlich soll das Wetter für den Sonntag etwas erträglicher werden.
Viele Budenbetreiber haben allerdings angesichts der nasskalten, stürmischen Witterung bereits aufgeben müssen: “Unsere Nachbarstände mussten bereits einpacken, denen wären beinahe die Stände weggeflogen”, berichtete ein Helfer vom Stand des MBC Kierspe, wo typische Imbissgerichte angeboten wurden. Und lange durchhielt. Mit viel Humor hielt eine Delegation der UWG die Fahne hoch, die in diesem Jahr Spenden für den Seniorenbeirat erwirtschaftete. Hier gab es heiße Getränke, auf Wunsch mit Schuss. Eigentlich ideal für das Wetter, dennoch war der Absatz schleppend, erklärt Clemens Wieland. Das lag weniger an der Akzeptanz, sondern schlicht und nachvollziehbar daran, dass kaum ein Besucher den Weg zum Weihnachtsmarkt rund um die Margarethenkirche gefunden hat.
Ein professioneller Anbieter für Bekleidung hat auch entnervt eingepackt, die “Besatzung” eines Crepe-Stand ließ sich hingegen nicht aus der Ruhe bringen.
Dass in der geschmückten und heimelig ausgeleuchteten Kirche nur wenige Besucher den auf der Orgel gespielten Weihnachtsliedern lauschten, wirkte geradezu surreal. Bleibt nur die Hoffnung auf den Sonntag. Ein Wetter wie in der vergangenen Woche beim Rönsahler Weihnachtsmarkt, wo Besucher und Betreiber wirklich Glück hatten, erwartet keiner. Aber etwas freundlicher darf es dann doch schon sein.
Erstaunlicherweise gab es aber immer noch eine Handvoll Besucher, denen der nasskalte, stürmische Wind offenbar nichts anhaben konnte. Vielleicht steckt in manchen Sauerländern doch die Widerstandskraft von Wikingern!
FOTOS: Markus Klümper