Messer-Bedrohung: Auch Opfer und Zeuge verschwunden
Update Montag, 30. September: Mit dem 37 Jahre alten Tatverdächtigen hatte die Polizei seit dessen Flucht am vergangenen Freitag noch keinen weiteren Kontakt: Der Mann ist bislang nicht angetroffen worden. Problematisch ist für die Ermittlungen allerdings, dass auch das mutmaßliche Opfer und etwaige Zeugen sich vor Eintreffen der Polizei vom Supermarkt entfernt haben. Während die Identität des Tatverdächtigen als geklärt gilt, weiß man über das Opfer kaum etwas. Das bestätigt die Polizei am Montagmittag auf Nachfrage sowie in einer schriftlichen Pressemeldung. “Wir brauchen aber den Geschädigten und Zeugen, um den Sachverhalt aufklären zu können”, so Pressesprecher Christoph Hüls. Wer also etwas zur Aufklärung beitragen kann, wird gebeten, sich unter 02354–9199‑0 an die Wache Meinerzhagen zu wenden.
KIERSPE (mk) Mittlerweile hat die Polizei Details zu dem Einsatz am Birkenweg preisgegeben, der sich am Freitagabend, 28. September, ereignet hatte. Die Hinweise und Gerüchte stimmten in diesem Fall: Tatsächlich hielt sich in dem Haus ein Mann auf, bei dem die Beamten von Gefährdungspotential ausgehen mussten. Es handelt sich um einen bereits polizeibekannten 37-Jährigen, der kurz nach 17 Uhr im Netto-Supermarkt in der Schmiedestraße einem älteren Herrn nach einer verbalen Auseinandersetzung drohte, ihn mit einem Messer anzugreifen.
Es war zu befürchten, dass es sich dabei nicht um eine leere Drohung handelt, denn Zeugen haben gegenüber der Polizei ausgesagt, dass sie im Ärmel des Mannes tatsächlich ein Messer erkennen konnten. Die Zeugen wirkten auf den mutmaßlichen Täter ein, wobei noch unklar ist, ob dies lediglich verbal oder auch durch beherztes Zupacken geschah. Daraufhin flüchtete der 37-Jährige über die Friedrich-Ebert-Straße und wurde von der zwischenzeitlich eingetroffenen Polizei verfolgt. Der bedrohte Senior blieb nach aktuellem Stand unverletzt, obgleich solche Situationen zweifellos auch seelische Auswirkungen auslösen.
Die Flucht endete im Birkenweg. Der Gesuchte flüchtete in das Mehrfamilienhaus. Offenbar ein Zufall, eine offene Haustür: “Der Mann wohnt dort nicht, und hat auch keinen uns bekannten Bezug zu dem Haus”, erklärt der Erste Polizeihauptkommissar Dietmar Boronowski auf Nachfrage. Allerdings ist es dem Gesuchten wohl gelungen, wieder aus dem Haus zu flüchten, obwohl es schnell von Beamten umstellt war. Die sind sich zumindest sicher, mit wem sie es zu tun haben. “Wir konnten den Gesuchten aufgrund von Zeugenaussagen einwandfrei identifizieren”, erklärt der Leiter der Leitstelle in Iserlohn.
Trotz einer umfangreichen Nahbereichsfahndung ging der Gesuchte der Polizei bis zum Samstagvormittag noch nicht ins Netz, wie Boronowski schildert: “Die Kollegen haben verschiedene Adressen aufgesucht, wo sich der Mann aufhalten könnte”. Bislang erfolgslos, aber die Beamten sind zuversichtlich, bald zuzuschnappen. Zwischenzeitlich wurde eine Strafanzeige wegen Bedrohung geschrieben. Sobald die Polizei den Flüchtigen findet, wird eine Gefährdungsansprache die erste Amtshandlung sein. Welche Aussicht auf nachhaltigen Erfolg diese haben wird, ist allerdings fraglich.
Auf Zeugenaufrufe und eine Beschreibung des Gesuchten verzichtet die Polizei derzeit bewußt und ist zuversichtlich, ihn kurzfristig zu finden.
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