Neuer “Blitzer”: Noch nicht in Betrieb, schon beschädigt
KIERSPE (mk) Ist es mangelnde Akzeptanz von Geschwindigkeitsmessungen oder purer Vandalismus? Die neue Blitzer-Säule auf der Friedrich-Ebert-Straße ist bereits Opfer einer Sachbeschädigung geworden: Unbekannte Täter haben die Glasscheiben der “Radarfalle” mit Farbe besprüht. Der Fall ist beim Märkischen Kreis bekannt, der Betreiber dieser Anlage ist: “Es sind bereits Aussendienstmitarbeiter informiert, die prüfen, was beschädigt worden ist”, erklärt Pressesprecher Alexander Bange auf Nachfrage. Die Schadenshöhe ist daher noch nicht absehbar. Sicher ist aber, dass die Sprüh-Aktion keine aufschiebende Wirkung für die Arbeit der Säule haben dürfte. Die kann nämlich ohnehin wohl erst im September in Betrieb gehen, da noch die Stromversorgung für die Säulen installiert werden müsse, so Bange. Ein Austausch der besprühten Scheiben sollte bis dahin kein Problem sein.
Allerdings stößt der neue Blitzer trotz des Standorts nahe der Schulen an der Otto-Ruhe-Straße bislang auf wenig Gegenliebe in der Bevölkerung. In den sozialen Medien wird kritisiert, dass Maßnahmen durchgeführt würden, mit denen Geld eingenommen werden solle, anstatt sich anderen kritischen Stellen auf der Friedrich-Ebert-Straße zu widmen, von denen ebenfalls Grundschüler betroffen sind. Ob die Beschädigungen von Menschen ausgeht, die konkret die Blitzer ablehnen, ist aber mehr als ungewiss. Bei der Polizei liegen aktuell noch keine Strafanzeigen wegen Beschädigungen von Blitzer-Säulen vor, obgleich ein vergleichbares System in Lüdenscheid ebenfalls massiv beschädigt worden ist. Vor rund sechs Jahren war an derselben Stelle ein “Enforcment Trailer” als mobile Radarfalle aufgestellt worden, damals als einer der ersten Einsätze im Märkischen Kreis. Auch dieses System wurde binnen kürzester Zeit zum Angriffsziel von Vandalen.