Liebhaber erlebten Hochgenuss der klassischen Musik
KIERSPE / MEINERZHAGEN (mk) Es war eindeutig ein grandioser Erfolg: Die Reaktionen der Zuhörer in der Meinerzhagener Stadthalle lassen keinen Zweifel daran aufkommen. Mit der Aufführung der “Schöpfungsgeschichte” nach Joseph Haydn hat der ChorCantamus am vergangenen Sonntag alle in den Bann gezogen. Der heimische Chor mit seinem Leiter Ben Köster hat die Aufführung realisiert, und hörbar viel Herzblut in die musikalische Umsetzung investiert. Kurzum: Die Sängerinnen und Sänger haben ihren Part wunderbar erfüllt.
Ben Köster hatte anspruchs- wie ehrenvolle Aufgaben, diese stimmlichen Darbietung mit dem Orchester “in Einklang” zu bringen. Was natürlich nur umgangssprachlich zu verstehen ist. In Wahrheit hatte der noch recht junge, aber bereits zum Dirigenten und Kirchenmusiker ausgebildete Chorleiter eine Vielzahl von unterschiedlichen Klängen zu einem harmonischen Miteinander zu dirigieren. Das muss er wohl sehr gut gemacht haben, denn der ChorCantamus und das Neue Bach Collegium NRW harmonierten in der Stadthalle, als stünden sie regelmäßig gemeinsam auf der Bühne. Perfekt wurde das Ensemble durch die Solisten Valerie Haunz, Ian Spinetti und Konstantin Paganetti, die die Gäste im Saal in ihren Bann zogen. Abgerundet wurde die Darbietung durch die Präsentation der Kinder-Gemälde. Wie bereits berichtet, wurde das Konzert durch Bilder der Schöpfungsgeschichte illustriert, die Schülerinnen und Schülern der Kiersper Pestalozzi-Schule, der Rönsahler Servatiusschule und der Meinerzhagener Grundschule am Kohlberg gestaltet hatten. Die Besucher waren schlicht und ergreifend entzückt von der Idee und ihrer Umsetzung.
Einen kleinen Haken hatte das Konzert: Es gab nach den zwei Stunden Hochgenuss begeisterten Applaus, der zwar “gesitteter” als bei einem Rock-Konzert, aber nicht weniger stürmisch war. Doch während andere klassische Aufführungen Zugaben ermöglichen, manchmal sogar die beliebtesten Stücke am Schluss gespielt werden, passte das zu einer Komposition wie Haydns Schöpfungsgeschichte natürlich nicht. Somit war dann nach dem letzten Takt auch Schluss. In diesem Moment ließ auch die Anspannung bei den Musikern und Chormitgliedern spürbar nach. Die wechselte aber keineswegs in Wehmut, im Gegenteil: “Wir feiern jetzt erstmal”, erklärte die Vorsitzende Verena Welschof, die von den Eindrücken des Konzerts noch beseelt wirkte. Aus dem Publikum waren viel Anerkennung und Lob zu vernehmen. Und Publikum gab es reichlich, obgleich die Stadthalle keineswegs ausverkauft war. Doch mit dem Zuspruch war der Chor mehr als zufrieden. Fraglich bleibt allerdings, was für ein Projekt der ChorCantamus als Nächstes “ausheckt”, denn die Ideen gehen den Beteiligen nicht aus.
Ermöglicht wurde das Konzert durch zahlreiche Sponsoren: Die Stiftung der Sparkasse Kierspe-Meinerzhagen, dem Lions Club Meinerzhagen-Kierspe, dem Rotary Club Meinerzhagen und der Meinerzhagener Kanzlei Zeiss-Miserre.
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