Schwerer Überhol-Unfall an der Kreisgrenze
RADEVORMWALD / HALVER (mk) Quasi an der Grenze zwischen dem Märkischen und dem Oberbergischen Kreis hat es am Donnerstagabend, 11. Januar, einen heftigen Frontalzusammenstoß gegeben. Auslöser dafür war ein wohl ziemlich leichtsinniges Überholmanöver: Gegen 21.40 Uhr versuchte der Fahrer eines Ford Transit nach mehreren Überholmanövern auf der B229 am Ortsrand von Radevormwald, auch noch einen Linienbus zu überholen. Dabei übersah er einen entgegenkommenden VW Polo, der die Bundesstraße von Halver in Richtung Radevormwald befuhr.
Die frontale Kollision war nicht mehr zu verhindern. Dabei wurde der aus Lüdenscheid stammende Fahrer des Lieferwagens lediglich leicht verletzt. Weitaus schlimmer hat es den 37 Jahre alten Polo-Fahrer getroffen: Er wurde schwer, möglicherweise sogar lebensgefährlich verletzt. Die Feuerwehr musste ihn aus dem Unfallwrack befreien, der Wuppertaler war darin eingeschlossen. Als die Feuerwehr, die zeitweise mit 50 Einsatzkräften vor Ort war, die Fahrertür mit schwerem Werkzeug öffnete, haben sich die Hilfskräfte gleich für eine patientenschonende Rettung entschieden, und dem Notarzt einen vernünftigen Zugang su einem Patienten verholfen. Dieser kam nach Behandlung vor Ort mit dem Rettungswagen ins Lüdenscheider Klinikum. Der 35 Jahre alte Unfallverursacher wurde in ein Schwelmer Krankenhaus gebracht.
Obgleich mehrere übereinstimmende Zeugenaussagen den Unfallhergang eindeutig schilderten, stellte sich die Polizei auf eine Unfallaufnahme bis tief in die Nacht zu Freitag ein. Das Verkehrsunfall-Team der Polizei Oberberg sicherte akribisch alle Unfallspuren, um später eine lückenlose Aufklärung zu erreichen. Von den zahlreichen Feuerwehrleuten konnten etliche nach rund einer Stunde wieder einpacken, allerdings ist ein Teil von ihnen vor Ort verblieben, um die Polizei durch Ausleuchten der Unfallstelle zu unterstützen. Darüber hinaus haben Feuerwehrleute den Brandschutz sichergestellt, Batterien abgeklemmt und ausgelaufene Betriebsmittel unschädlich gemacht. Im Einsatz war die Löschgruppe Hahnenberg mit weiteren Einheiten des Löschzugs 3, die zusammen eine Gruppe für technische Hilfeleistungen bilden. Aufgrund der Alarmierung sind auch Kräfte vom Löschzug Stadtmitte mit einem weiteren “Rettungssatz” ausgerückt, um auch größere Einsatzlagen parallel bewältigen zu können.
Bis zum Abschluss der Unfallaufnahme musste die Bundesstraße voll gesperrt bleiben, was in beiden Richtungen trotz der Uhrzeit kilometerlange Staus verursachte. Der Sachschaden ist enorm: Beide Fahrzeuge wurden durch den Unfall weitgehend zerstört und mussten abgeschleppt werden. Trotz landesweiter Warnungen vor Straßenglätte hatte die Witterung keinen Einfluss auf den Unfall: Die Straße war in dem Abschnitt überhaupt nicht glatt.